Informationsveranstaltung in Hochwang
B 16 Ost bedroht die Existenz bäuerlicher Familienbetriebe!
Bereits in der Begrüßung machte der Kreisvorsitzende Stephan Bissinger deutlich, dass die Landwirtschaft das Projekt in dieser Dimension ablehnt. Florian Wurzer von der Bezirksgeschäftsstelle Augsburg des bayerischen Bauernverbandes informierte über den grundsätzlichen Verfahrensablauf bei solchen Infrastrukturprojekten. Für die anwesenden Landwirte und Grundeigentümer war es vor allem wichtig zu erfahren, an welcher Stelle des Verfahrens sie die Betroffenheit für ihre Betriebe einbringen können und wie diese im Verfahrensverlauf berücksichtigt werden.
In der Diskussion kam zu Tage, dass die geplante Trasse und der dazugehörige naturschutzfachliche Ausgleich die Existenzen mehrerer bäuerlicher Familienbetriebe entlang der Trasse bedrohen. Neben dem dauerhaften Verbrauch von 54 ha Fläche für die eigentliche Trasse werden den Betrieben weitere 56 ha für die Ausgleichsmaßnahmen entzogen. Dies entspricht in Summe der Fläche von unglaublichen 154 Fußballfeldern beziehungsweise 3 durchschnittlichen landwirtschaftlichen Betrieben. Diese Fläche steht nicht mehr zur Erzeugung von Nahrungsmitteln und Energie zur Verfügung. Angesichts der aktuellen Diskussion um die weltweite Knappheit an Getreide und die Abhängigkeit von Energie aus dem Ausland sei ein derart verschwenderischer Umgang mit hochwertigen landwirtschaftlichen Flächen und Wald nicht zu verantworten. Sollte die geplante ICE Neubautrasse ebenfalls durch dieses Gebiet verlaufen, verschärft sich die Situation für die Betriebe vor Ort nochmals deutlich.
Ingeborg Farion vom Brandfeldhof verwies auf die kürzlich veröffentlichte Studie des BUND, welche die klimaschädlichen Folgen des Projektes B16 Ost an die Öffentlichkeit gebracht hat. Michael Thierer aus Deubach forderte in seinem Redebeitrag, dass die Politik in Anbetracht der enormen negativen Auswirkungen für die Region die Planung einer Trasse in dieser Form nicht weiter verfolgen darf.