20181212-Dorfhelferinnen
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180 Torten haben die Landfrauen gebacken und auf einem großen Firmenjubiläum verkauft. Mit dem Erlös unterstützen sie die Dorfhelferinnenstation Deggendorf. v. l. Die Dorfhelferinnen Waltraud Birgmann, Pia Kroiß, Rosalie Duschl und die beiden Kreisbäuerinnen Heidi Wenig und Rosmarie Mattis.




Vorweihnachtliche Arbeitstagung

Ortsbäuerinnen blicken auf ihrer vorweihnachtlichen Arbeitstagung nach Kenia

19.12.2018 | Die Ortsbäuerinnen blicken auf ihrer vorweihnachtlichen Arbeitstagung nach Kenia


Die Ortsbäuerinnen der Kreisgruppe Deggendorf des bayerischen Bauernverbands (BBV) haben ein kurzweiliges Jahr im Gasthaus Artmeier in Innenstetten mit einer kurzweiligen vorweihnachtlichen Arbeitstagung beschlossen. Neben vielen Vorträgen, Ausflügen und der Besichtigung des neuen Wasserwerks in Moos feierten die Bäuerinnen zwei Jubiläen: 90 Jahre Landfrauen im BBV, 40 Jahre Donau-Wald-Sängerinnen, für das 50 jährige Jubiläum der Firma Wolf haben die Bäuerinnen 180 Kuchen gebacken. „Das war eine tolle Leistung“, lobten Kreisbäuerin Rosmarie Mattis und Stellvertreterin Heidi Wenig ihre Kolleginnen. Es sei viel Arbeit gewesen, die die Frauen zusammengeschweißt habe. Mit dem Erlös von 1000 Euro unterstützen die Landfrauen die Arbeit der Dorfhelferinnen im Landkreis. Die Donau-Wald-Sängerinnen unter Leitung von Christian Slavik begleiteten die Tagung mit stimmungsvollen Liedern.

Maria Biermeier, die Ehrenkreis- und Bezirksbäuerin berichtete über ihre Reise nach Kenia. In einem Projekt der Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit des Bundesministeriums für Entwicklung und Zusammenarbeit arbeiten die BBV Landfrauen mit Bäuerinnen aus Kenia zusammen. „Wir haben kein Geld dabei gehabt, sondern unser Fachwissen“, erzählte Biermeier. Ziel des Projektes sei es, dass die Bäuerinnen in Kenia gemeinsam ihre Situation verbessern.

Gemeinsam können sie ihre Interessen besser vertreten, besseren Zugang zu den Produktionsfaktoren Boden, Bildung und Kapital erkämpfen, und Zusatzeinkommen erschließen, in dem sie landwirtschaftliche Produkte produzieren, die sie vermarkten können.

Seit 2017 besuchen bayerische Bäuerinnen die Kenianerinnen und vermitteln praktische Tipps der Kälberaufzucht, zu ausgewogener Ernährung und berichten von ihrer ehrenamtlichen Arbeit. Eine Frau habe bis zu 14 Kindern berichtete Biermeier. Die Familien bewirtschaften etwas Land. Sie halten zwei bis drei Kühe, von denen jede zwei bis fünf Liter Milch pro Tag gibt. Da bleibe nicht viel übrig, um ein Kalb gesund zu ernähren, oder etwas zu verkaufen. „Das Kalb ist die Kuh von morgen“, sagte Biermeier. Deswegen müsse es auch gut ernährt werden. Die bayerischen Bäuerinnen zeigten ihren kenianischen Kolleginnen, wie sie das Gewicht eines Kalbes schätzen können, damit es, die richtige Menge an Medikamenten bekommt, wenn es krank ist. Bei Durchfall kann ein Hausmittel, Tee mit Salz und Zucker, dem Kalb das Leben retten. Die BBV- Delegation ermunterte die Mütter auch, viel Obst und Gemüse auf den Tisch zu bringen. „Eigentlich ist das ein gelobtes Land“, fand Biermeier. Am Äquator wachsen Obst und Gemüse das ganze Jahr über. In dem Projekt lernten die Bäuerinnen, wie sie in ihren Hausgarten auf kleiner Fläche, etwa in Hochbeeten viel Gemüse anbauen können.

Sehr lebendig erzählte Biermeier von ihren Eindrücken. Wie herzlich die Frauen sie empfangen hatten, wie wissbegierig sie waren und wie schön und sauber gekleidet die Bäuerinnen nach einem Kilometerlangen Fußweg zu den Schulungen kamen. Befremdet hat sie, dass die Hotels, in denen sie untergebracht waren, streng bewachte Hochsicherheitstrakte waren, und dass sie unterwegs nicht aus dem Bus aussteigen durften. Die Koordinatorin Angelika Eberl, sei froh gewesen, dass sie Maria Biermeier, Landesbäuerin Christine Singer und Christine Adele und Marianne Stelzle, die Bezirksbäuerinnen aus Schwaben, gesund wieder nach Deutschland gebracht habe.

Auch in kommenden Jahr wird es viele Bildungsangebote für die Landfrauen geben. Mechthild Schmidhuber, Leiterin der Abteilung Hauswirtschaft am Landwirtschaftsamt Deggendorf stellte das Programm 55+ vor. Gesunde Ernährung und Bewegung soll ältere Menschen fit halten. Neu ist, dass Ortsgruppen einzelne Kurse für ihren Ort buchen können. In Zusammenarbeit mit der Berufsgenossenschaft können die Ortsbäuerinnen Trainingstage organisieren, die die Trittsicherheit erhöhen. BBV Geschäftsführerin Ingrid Ecker ermunterte die Ortsbäuerinnen, die Angebote anzunehmen und sich in der Geschäftsstelle zu informieren.

Bericht: Hannelore Summer

© Hannelore Summer 20181212-Artmeier-Arbeitstagung
Die Donau-Wald-Sängerinnen unter Leitung von Christian Slavik bereicherten die vorweihnachtliche Arbeitstagung der Ortsbäuerinnen mit stimmungsvollen Liedern.