KB Singer, Referent Karl Schwanner, stv. KB Krötz
© BBV Thomas Müller
von links: Kreisbäuerin Christine Singer, Referent Karl Schwanner, stv. Kreisbäuerin Elisabeth Krötz

Landfrauentag in Farchant

Trotz Diskussionsthema "Volksbegehren" war es die alljährliche Wohlfühlveranstaltung

27.02.2019 | Bei strahlendem Kaiserwetter trafen sich gut 150 Landfrauen, Gäste und Prominenz aus Politik, Gesellschaft und Landwirtschaft im Alten Wirt in Farchant zum Landfrauentag 2019, der trotz hitzigem Austausch zum Thema "Volksbegehren" seinen Charakter als alljährliche "Wohlfühlveranstaltung" beibehalten hat.

Leidenschaftlich vorgetragene Ansprachen mit "Hot-Spot-Thema Volksbegehren"

Wie bedeutsam der alljährliche Landfrauentag im Landkreis ist, belegte allein die anwesende Prominenz aus Politik, Gesellschaft und Landwirtschaft sowie Vertreter wichtiger Verbände, die sich nach einem bewegenden Gottesdienst in der Pfarrkirche St. Andreas anschließend im "Alten Wirt" in Farchant versammelten. Dazu kamen bei strahlendem Sonnenschein gut 150 - überwiegend in wunderschöne Trachten gekleidete - Bäuerinnen und Landfrauen zum Austausch wichtiger Themen und um eine entspannte Zeit miteinander zu verbringen. Kreisbäuerin Christine Singer begrüßte alle ganz herzlich im mit Blumen bunt geschmückten Saal des "Alten Wirts".

Trotz der gemütlichen Atmosphäre ging es auch um brisante und emotionale Themen. Das "Hot-Spot-Thema" schlechthin war natürlich das Volksbegehren "Rettet die Bienen".  Kreisbäuerin Christine Singer, die auch als Bezirks- und stellvertretende Landesbäuerin für ihren Berufsstand äußerst engagiert eintritt, machte keinen Hehl daraus, was sie davon hält. Es mache sie sehr traurig, dass durch das Volksbegehren mit dem zugegeben tollem Titel "Rettet die Bienen" eine Schieflage im Land entstehe, das Thema eigentlich missbraucht und den Landwirten einseitig die Schuld zugewiesen werde. Die Landwirte als Stütze der Gesellschaft werden somit an den Pranger gestellt.

Weitere brisante Themen wurden ebenso angesprochen, wie z.B. die Belastung der natürlichen Landschaft durch den Touriswmus, die Biber- und Wolfsproblematik und der zunehmende Kauf von Grundstücken durch auswärtige Investoren.

© BBV Thomas Müller KB Christine Singer und Martin Bachhuber
Landtagsabgeordneter Martin Bachuber (CSU), der das Volksbegehren ebenfalls heftig kritisierte und gar als Mogelpackung bezeichnetet im Gespräch mit Kreisbäuerin Christine Singer

Landfrauenthema "Im Dialog bleiben" auf bayrisch: "miteinander redn, ums wieder zu richten"!

Zum diesjährigen übergeordneten Thema der Landfrauen erklärte Christine Singer den ­„Dialog“, auf gut bayerisch: „miteinand redn“. Reden, „ums wieder zu richten“, sei die grundlegende Basis, um Probleme zu lösen, ob Zuhause in der Familie oder öffentlich innerhalb der Gesellschaft. Gerade beim Volksbegehren habe sie einen gesamtgesellschaftlichen Dialog vermisst. Die Kreisbäuerin sieht es daher „in Zeiten wie diesen“ als wichtige Aufgabe der Landwirtinnen und Landwirte, über das zu reden „was wir eigentlich tun und warum wir‘s tun“. Nur so könne ein Verständnis in der Gesellschaft für die aktuelle Situation der Landwirtschaft erreicht werden. Beherzt und ermutigend war ihre Aufforderung an die Landfrauen, sich sozial und politisch zu engagieren.

Neben der Befassung mit politischen und gesellschaftlichen Themen war der Landfrauentag auch eine willkommene Möglichkeit für die Bäuerinnen, einen Tag lang auszuspannen fernab von der alltäglichen Arbeit in Haus und Hof, sich bei einem gemeinsamen Mittagessen auszutauschen und im Anschluss den Darbietungen des Landfrauen-Chors zu lauschen, der dieses Jahr sein fünfjähriges Jubiläum feiert.

© BBV Thomas Müller Landfrauenchor GAP

"Qi-Gong auf Bayerisch" - Amüsanter Festvortrag von Karl Schwanner

Einen runden Abschluss fand die Veranstaltung mit dem äußerst amüsanten Vortrag „Qi-Gong auf Bayerisch“ von Karl Schwanner, der die gesamtheitliche Übungspraxis aus dem Fernen Osten in den bayerischen Alltag integriert und auf Basis der chinesischen Medizin viele interessante Anregungen für eine gesunde Lebensweise lieferte. Das Bewusstsein für die Heilkraft der Natur und die wichtige Bedeutung von hochwertigen Lebensmitteln für die Gesundheit ist universal und auch in unserer Kultur verwurzelt. Wir brauchen uns nur auszutauschen, also „miteinand redn“, um es uns zunutze zu machen. Wie das funktionieren kann, haben die Landfrauen an diesem Tag auf wunderbare Art gezeigt!