Johan Koller
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Aktuelles vom Kreisobmann

Erfahren Sie mehr über die Tätigkeiten unseres Kreisobmanns - persönlich von ihm verfasst.

20.12.2019 | Hans Koller berichtet aus seinem Alltag als Kreisobmann - dieses mal: Das Jahr 2019 - Rückschau, Vorschau und ein Danke an euch Alle.

Das Jahr 2019

Sehr geehrte Damen und Herren,

ein turbulentes Jahr neigt sich dem Ende zu. Vieles ist im Umbruch, wird hinterfragt und an den Pranger gestellt. Das musste insbesondere die Landwirtschaft erfahren. Das Jahr begann mit dem Volksbegehren „Rettet die Bienen“. Dazu kamen „Lebensmittelskandale“, Diskussionen um den Zustand des Grundwassers und des Klimas, die Frage ob man Fleisch noch essen darf uvm. Ein beispielloser „Shitstorm“ ist hier über uns hereingebrochen. Populisten scheinen die Meinung vorzugeben und die Politik lässt sich treiben. Ich habe oft den Eindruck, wir führen irreale Wohlstandsdebatten und sägen an dem Ast, auf dem das Land sitzt und unser Wohlstand begründet ist. Ich will hier nicht schon wieder nur lamentieren, aber wir müssen die öffentlichen Debatten schon noch mitbestimmen und uns beteiligen. Gerade hier ist die Geschlossenheit des Berufsstandes von größter Bedeutung. Der gesunde Menschenverstand muss sich einschalten und die Menschen die im Besitz eines solchen sind, müssen aufstehen. Jede Zeit hat ihre Herausforderungen – und nichts ist so beständig wie der Wandel; wenn aber nur noch extreme Positionen Gehör finden, dann müssen wir uns wehren. Das ist in diesem Jahr in eindrucksvoller Weise zum Ausdruck gekommen und ich spüre es als wohltuende Bewegung, wenn plötzlich tausende Bauern mit ihren Traktoren sich auf den Weg machen und von Passau bis München und Berlin sich für ihre Arbeit hinstellen, Flagge zeigen und die Bevölkerung aufrütteln und verdeutlichen, dass, wenn wir so weitermachen und es kein Umdenken in der Politik gibt – wir genau die Betriebe zum Aufhören zwingen, die wir eigentlich haben wollen – den klassischen bäuerlichen Familienbetrieb.

Die Basis steht auf

Sie dürfen versichert sein, der BBV kämpft gemeinsam mit vielen Anderen wie LandSchafftVerbindung an allen „Fronten“ für deren Anliegen. Dazu brauchen wir Ihre Unterstützung, Ihr Vertrauen aber auch Ihre Impulse. Ich danke allen. Die sich hier in den letzten Monaten so engagiert haben. Diese Arbeit war nicht umsonst und es wird wieder über Landwirtschaft gesprochen. Es muss uns aber auch klar sein, dass nicht alles innerhalb kürzester Zeit wieder rückgängig gemacht wird, was falsch gelaufen ist. Politik ist das „Bohren von dicken Brettern“, das muss uns allen bewusst sein.

Der Dialog und die Diskussion mit der Gesellschaft wird dabei immer wichtiger. Wir, der BBV Passau, wollen hier noch stärker aktiv werden. Gemeinsam mit möglichst vielen gesellschaftlich relevanten Gruppen wollen wir ein Dialogforum unter neutraler Moderation ins Leben rufen. Dieses sollte als dauerhafte Einrichtung etabliert werden. Zudem planen wir eine Informationsoffensive in den Gemeinden, die wir in Vorbereitung haben. Neben diesen Dingen ist es mir und allen Verantwortlichen im Ehrenamt und unseren Mitarbeitern das höchste Anliegen IHRE Interessen und Bedürfnisse zu vertreten und Ihre Arbeit im Betrieb und im gesellschaftlichen Leben zu unterstützen. Nur gemeinsam sind wir stark und eines darf auch nicht vergessen werden: Es gibt den Wandel und große Herausforderungen nicht nur in der Landwirtschaft – auch in allen übrigen Lebensbereichen und in der Wirtschaft verändert sich vieles – nicht alles zum Guten. Schätzen wir es wieder mehr, dass wir in einer Zeit von Frieden, Freiheit und Wohlstand leben dürfen. Das haben viele leider verlernt. Dafür müssen wir aber auch etwas tun und nicht nur auf eigene Bedürfnisse schauen. Frieden, Freiheit und Demokratie sind hohe Güter, für die es sich lohnt sich einzusetzen. Optimismus, Zufriedenheit, ein gesundes Selbstbewusstsein und der Glaube an uns selber sind wichtige Voraussetzungen für eine erfolgreiche Arbeit.

Vorschau 2020

Auch das Jahr 2020 wird wieder Herausforderungen bringen. So stehen z. B. Kommunalwahlen an und ich kann Sie nur motivieren, sich zur Verfügung zu stellen und die Zukunft unserer Heimat mitzugestalten. Die großen Diskussionen über unsere künftige Art zu leben (Stichwort Klimaschutz) darf nicht zu einer Konfrontation zwischen Stadt und Land werden. Vielmehr wird dies eine gesamtgesellschaftliche Herausforderung, die nicht einseitig das Land in die Pflicht nimmt. Diese Diskussion muss versachlicht werden und in einem breiten Konsens geführt werden… Vieles würde mir dazu noch einfallen – ich belasse es dabei und appelliere an Sie positiv nach vorne zu schauen und mitzuwirken, hierzu Verbündete zu finden.

Frohe Weihnachten

Am Ende des Jahres möchte ich mich bei allen bedanken, die sich ehrenamtlich engagiert haben ob als Ortsobmann oder Ortsbäuerin, im Kreisvorstand – hier möchte ich insbesondere Kreisbäuerin Renate Stöckl und ihre Stellvertreterin Sonja Vogl, wie auch meine beiden Stellvertreter Josef Hopper und Reinhard Hofmann nennen ; aber vor Allem auch unsere engagierte Mannschaft in der Geschäftsstelle, die mit voller Kraft arbeiten. Danke.

So wünsche ich Ihnen und Ihren Familien ein gesegnetes Weihnachtsfest, besinnliche Festtage und alles Gute für das Jahr 2020 mit vielen Lichtblicken und schließe mit einem Spruch, der dies zum Ausdruck bringen soll:

Eine besinnliche Weihnacht,
ein zufriedenes Nachdenken über Vergangenes,
ein wenig Glaube an das Morgen und
Hoffnung für die Zukunft
wünsch ich von ganzem Herzen.

Ihr

Hans Koller
Kreisobmann

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