Nebenerwerbslandwirte
Betriebsbesichtigung Laufstall
Text von Bettina Hanfstingl
„Wenn nur einer der Kleinen nun beschließt, nicht aufzuhören, dann hat sich das heutige Treffen schon gelohnt.“ Mit diesen Worten begrüßte Landwirt Andreas Rummelsberger etwa 50 Besucher zur Besichtigung seines Milchviehbetriebs in Bernau. Der Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft Nebenerwerb im BBV Rosenheim, Jakob Wallner freute sich, daß sich auch heuer wieder ein Betriebsleiter gefunden hatte, der seine Erfahrungen rund um den Umbau zum kleinen Laufstall an Kollegen weitergeben möchte.
Entlastung durch Melkroboter
Vor rund zehn Jahren wurde auf dem Betrieb der Schritt zur Laufstallhaltung realisiert. An das bestehende Stallgebäude wurde eine Liegehalle mit Tiefboxen angebaut, gemolken wurde zuerst im Melkstand. Der bestehende Futtertisch erhielt statt der Anbindestände ein Freßgitter. Die Milchkühe haben im Sommer außerdem freien Zugang zur Weide, das Jungvieh geht auf die Alm.
Da Rummelsberger, der die HLS Rotthalmünster absolviert hat, jedoch ebenso wie seine Frau in Vollzeit berufstätig ist, suchte er nach Möglichkeiten, um die Arbeitszeit am Betrieb flexibler zu gestalten. Die Lösung war nach langem Überlegen ein Melkroboter, laut Rummelsberger „mittlerweile die wichtigste eigene Maschine im Betrieb“. Die Außenwirtschaft erledigt er mit einem Partner und fast ausschließlich mit Maschinengemeinschaften. Auf das Wohlergehen seiner Tiere legt der Betriebsleiter größten Wert. Die Besucher hörten interessiert von seinem Kälbertränk-System und erfuhren auch, daß er sein Schlachtvieh wegen des kurzen Transportweges ausschließlich nach Traunstein verkauft.
Fördermöglichkeiten bestehen
Rummelsberger betont, dass man auch mit einem Melkroboter am Betrieb trotzdem täglich bewusst mit den Tieren umgehen müsse, da man sie beim Melken nicht automatisch sehe. Die Arbeitszeit sei nicht viel kürzer, aber eben flexibler – das ist dem Betriebsleiter wichtig, da er auswärts im Schichtdienst arbeitet. „Bei der Boxenpflege sehe ich da manches und kann gleich reagieren“ erklärt der engagierte Landwirt. „Einfach bei den Kühen sein – für mich gibt´s nichts Schöneres!“
Nach dem Rundgang durch Stall, Liegehalle, Kälberbereich und Fahrsilos gab Markus Maier von der BBV Landsiedlung einen Überblick über die aktuellen Programme der Investitionsförderung. Er ermunterte die Besucher vor allem, sich das „BaySL“ genauer anzusehen, da es für kleine Betriebe ideal und nur mit wenigen Einstiegshürden versehen sei.
Beim Alten Wirt in Bernau traf man sich anschließend noch im Biergarten zu einer Brotzeit und zum Besprechen der neuen Eindrücke.