Kinderlebensmittel unter der Lupe
Zahlreiche Tipps beim "Tag der Bäuerin" in Palling
Kreisgeschäftsführer Matthäus Michlbauer hatte ein Frühstücksbüffet organisiert, und die Diätassistentin Veronika Surrer aus Laufen sprach über "Kinderlebensmittel unter der Lupe".
Anhand von vielen Beispielen zeigt sie auf, mit wie viel Unsinn die Kinder gelockt und die Mütter verunsichert würden. So sei Milch für Kinder gut - aber viele Kinderlebenmittel hätten nur wenig davon in fertigen Produkten, die mit "Milchanteilen" bworben würden. Im vielfältigen Angebot von Fertigprodukten steckten dagegen viele Zusatzstoffe, die das Produkt für die Kinder erst so verlockend machten. Die Mütter sollen deshalb sehr genau auf die Zutatenliste und die Nährstoffangaben schauen.
Doch Herstellerangaben verunsichern die Mütter, indem sie Zuckerangaben verschleiern. Vielfach werde mit „zuckerfrei“ geworben, aber der „Normalzucker“ werde nur ersetzt durch viele andere Zuckerarten, die meist auf „ose“ enden. Mütter sollten schon in der Schwangerschaft darauf achten, wenig Zucker zu sich zu nehmen und im frühen Kindesalter die Kinder nicht an Süßes zu gewöhnen. Gerade im Müsliregal lauern allerdings Produkte, die ein „gesundes“ Lebensmittel vorgaukeln, während viel zu viel Zucker darin stecke. Die Mütter sollten ihren Kindern das Müsli selbst zubereiten, riet Surrer – aus Haferflocken und Früchten und mit regionalen Zutaten. Schmackhafte und zudem noch preiswerte Alternativen gebe es im eigenen Garten.
Eine große Verlockung für die Kinder seien Produkte, die mit kindlichen Motiven werben. Dabei müssten die Verbraucher nur die Zutatenliste genauer anschauen. Die Zutaten, von denen am meisten im Produkt enthalten seien, stünden an erster Stelle – oft sei der Zucker ganz vorne dabei. Viele Kinder hätten mit Gluten- oder Laktoseintoleranz zu kämpfen. In solchen Fällen müssen die Mütter ganz genau darauf achten, welche Lebensmittel sie verwenden.
Für Kinder-Lebensmittel werde oft mit peppig und naiv aufgemachter Verpackung sowie Beilagen in Form von kleinen Spielen oder Sammelsachen geworben, die den Zusammenhang zur aktuellen Werbung herstellen. Dabei bräuchten Kinder eigentlich keine eigenen Lebensmittel, sagte Surrer: „Wenn sie in ausgewogener Menge und Form am mit Gemüse vielfältig gedeckten Tisch mitessen, reicht das völlig aus.“ Auch Obst, das Fruchtzucker enthält, sollte man nicht in Unmengen essen.
Doch nicht nur auf Zucker sollte man achten, auch das Fett spiele eine große Rolle. Viele Lebensmittel enthalten versteckte Fette, die man bei der Ernährung einkalkulieren müsse. Die Referentin appellierte, in einer Zeit, in der Frucht-Quetschtüten und viele andere Snacks bis zur Minisalami immer mehr Überhand nehmen, einen klaren Kopf und Konsequenz zu bewahren, um die Kinder von solcherlei Fertigprodukten fern zu halten und stattdessen gesunde Alternativen auf den Tisch zu bringen.
Text und Bild: Christa Waldherr