Treffen Wildschadenschätzer
Oberfränkische Wildschadensschätzer treffen sich zum Praxistag
Das landwirtschaftliche Schätzerwesen ist bayernweit ehrenamtlich organisiert. Um diese wichtige und oft nicht leichte Aufgabe zu vertiefen, lud die für Fortbildungen der Schätzer zuständige BBV-Hauptgeschäftsstelle Oberfranken alle Wildschadensschätzer auf Bezirksebene zu einem Praxistag nach Martinlamitz (LKR HOF) auf den Milchvieh- und Biogasbetrieb Klaus Lang ein.
Neben einer theoretischen Auffrischung zur Ermittlung von Schwarzwildschäden durch den Geschäftsführer des BBV-Bildungswerkes Herrn Dieter Heberlein, erwartete die 20 Teilnehmer auch ein praktischer Übungsteil auf einem Maisfeld des Betriebes. Dabei lauschten sowohl alteingesessene Schätzer als auch potentielle Neueinsteiger den Ausführungen des erfahrenen Wildschadenschätzers Rainer Lauterbach aus Trebgast.
Er zeigte den Anwesenden die Verfahrensschritte und die Vorgehensweise bei der Bewertung eines Schwarzwildschadens im Maisbestand. Auch wenn sich im abgelaufenen Jagdjahr die oberfränkische Schwarzwildstrecke im Vergleich zum Vorjahr von 12.300 auf über 16.500 Tiere erhöht hat, wird die Zahl der Schwarzwildschäden voraussichtlich kaum abnehmen. Umso wichtiger ist es, dass Landwirte mit Jagdpächtern und Jagdgenossenschaften zusammenarbeiten und die Schätzer mit den betroffenen Parteien zunächst eine gütliche Einigung anstreben. Sollte dies nicht gelingen, muss der Wildschadensschätzer eine Bewertung sowie eine Beweissicherung des Schadens vornehmen und ein Schätzprotokoll erstellen.
Einig war man sich, dass aufgrund der hohen Vermehrungsraten der Schwarzkittel und der weiteren Verbreitung der Afrikanischen Schweinepest in Deutschland eine möglichst scharfe Bejagung die einzige Methode ist, um die Anzahl der Wildschweine einzudämmen.
Neben einigen zum Jahreswechsel geplanten theoretischen Schätzerschulungen wird im Frühjahr 2021 auch ein Praxistag auf einem geschädigten Grünlandschlag für alle oberfränkischen Wildschadensschätzer folgen.