Pflanzenschutz
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EU-Pläne "Pflanzenschutzverbot": Studie sieht Ernten und Existenzen gefährdet

Rukwied veröffentlichte vom DBV initiierte Studie der Hochschule Soest

17.05.2023 | Am 9. Mai hat DBV-Präsident Joachim Rukwied eine vom DBV initiierte und finanzierte Studie zu den Folgen der Vorschläge der EU-Kommission zum Einsatz von Pflanzenschutzmitteln - Verordnungsvorschlag zur nachhaltigen Anwendung von Pflanzenschutz-mitteln (SUR) - öffentlich vorgestellt. Die Studie bekräftigt die bisherige Kritik.

Die vom DBV in Auftrag gegebene Studie soll den Druck auf die Beratungen in Brüssel deutlich verstärken. Gerade im EU-Parlament und bei der EU-Kommission gilt es, die massive Tragweite der bisherigen Pläne für ein Totalverbot des Pflanzenschutzmitteleinsatzes in sensiblen Gebieten und eine generelle Halbierung der Pflanzenschutzmitteleinsatzes in der EU bis 2030 noch mehr zu verdeutlichen.

Hier Auszüge aus der Pressemeldung von DBV-Präsident Rukwied vom letzten Dienstag:

Studie belegt drastische Auswirkungen der EU-Pläne beim Pflanzenschutz
Rukwied: EU-Kommission gefährdet Ernährungssicherheit und Existenz zahlreicher Betriebe

Der Verordnungsvorschlag der EU-Kommission zur nachhaltigen Anwendung von Pflanzenschutzmitteln (SUR) würde klassischen Acker-, Obst-, Gemüse- und Weinbau in Schutzgebieten unmöglich machen und ginge mit massiven Ertragseinbußen sowie Einkommensminderungen der landwirtschaftlichen Betriebe einher. Das belegt ein im Auftrag des Deutschen Bauernverbandes erstelltes Gutachten der Hochschule Soest.

Das Gutachten ermittelt die Auswirkungen des SUR-Entwurfs der EU-Kommission vom Juni 2022 auf die betrieblichen Ergebnisse von Acker-, Futter- und Gemüsebaubetrieben sowie die Folgen für das Anbauspektrum in den betroffenen Gebietskulissen. Im Ergebnis sind auf Standorten mit hohem Ertragspotenzial Einkommensminderungen von rund 50 Prozent zu erwarten. Auf schwächeren Standorten wäre Ackerbau mittelfristig nicht mehr wirtschaftlich tragfähig. Insbesondere der Anbau von Kartoffeln und Raps sowie der Gemüseanbau müssten infolgedessen vielfach eingestellt werden. Der ohnehin bereits geringe Selbstversorgungsgrad beim Gemüse würde demnach weiter sinken.
Auch Futterbaubetriebe müssten je nach Flächenausstattung und Pflanzenschutzintensität mit Ertragsminderungen und somit Grundfutterknappheit rechnen, welche die Betriebe innerbetrieblich nicht vollständig kompensieren könnten.

DBV-Präsident Joachim Rukwied betont, dass vor dem Hintergrund der Studie eine grundlegende Überarbeitung der Kommissionsvorschläge dringender denn je ist.

„Das Gutachten macht deutlich, dass die EU-Kommission mit ihren weltfremden Plänen zur Pflanzenschutzmittelreduktion nicht nur die Existenz zahlreicher landwirtschaftlicher Betriebe massiv gefährdet, sondern auch die sichere Nahrungsmittel-versorgung in Europa leichtfertig aufs Spiel setzt. Die deutschen Bauern stehen zu dem Ziel, den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln so weit wie praktisch möglich zu reduzieren und haben in den vergangenen Jahren bereits erhebliche Fortschritte erzielt. Es braucht dafür jedoch intelligente und vor allem umsetzbare Lösungen, mit denen die EU auch ihrer Verantwortung bei der Ernährungssicherung gerecht werden kann. Pauschale Reduktionsziele und Komplettverbote sind der gänzlich falsche Ansatz“, so Bauernpräsident Rukwied.