Maul- und Klauenseuche in Deutschland: wichtige Informationen im Überblick
Alles, was Sie jetzt zur Maul- und Klauenseuche wissen müssen.
(Dieser Artikel wird laufend aktualisiert bzw. ergänzt)
Sonderinfo MKS, Stand 15.01.2025
Tierhalter: Biosicherheit oberstes Gebot!
Tierhalter sind nun aufgefordert, ihre Biosicherheitsmaßnahmen zu überprüfen und zu verstärken!
Für Milchviehalter gibt der VMB in einer Broschüre u. a. Auskünfte hierzu.
Hintergrundinfos zur MKS
Was ist MKS und wen betrifft es?
MKS ist eine hochansteckende Viruserkrankung, die bei Klauentieren, wie Haus- und Wildschweinen, Rindern, Schafen, Ziegen, Büffeln, Wildwiederkäuern und verschiedenen Zootieren auftritt.
Wie wird MKS übertragen?
Die häufigste Übertragungsart ist der Kontakt zwischen erkrankten und empfänglichen Tieren (siehe oben). Erkrankte Tiere verbreiten das Virus in großer Menge über Flüssigkeit aus aufgeplatzten Blasen, die sich durch die Krankheit bilden. Aber auch über Speichel, Milch, Kot und Atemluft. Ein hohes Risiko einer indirekten Übertragung besteht durch kontaminierte Futterreste, Gegenstände, Fahrzeuge oder Personen (über Schuhe oder Kleidung). Der MKS-Virus ist sehr widerstandsfähig und kann in Gülle genauso wie eingetrocknet z. B. an Schuhen über Monate oder Jahre überleben.
Wie ist der Krankheitsverlauf bei MKS?
Die Krankheit verläuft bei erwachsenen Tieren meist nicht tödlich, führt aber zu langanhaltendem Leistungsabfall. Milchkühe zeigen häufig die schwersten Krankheitsanzeichen mit hohem Fieber, Apathie, Blasenbildung an Maul, Zunge, Klauen und Zitzen. Schweine zeigen Lahmheit und Blasen an Klauen und der Rüsselscheibe. Bei Schafen und Ziegen verläuft die Infektion meist unauffällig, sie können die Krankheit aber unbemerkt weiterverbreiten. Die Inkubationszeit ist kurz, bei Rindern zwei bis sieben Tage, bei Schweinen ein bis drei Tage. Es gibt keine Behandlungsmöglichkeit für erkrankte Tiere. Achtung: Die Symptome sind ähnlich zur Blauzungenkrankheit!
Ist das Virus für den Menschen gefährlich?
Für den Menschen ist das MKS-Virus ungefährlich. Auch der Konsum von Fleischerzeugnissen sowie pasteurisierter Milch und daraus hergestellten Milcherzeugnissen ist bedenkenlos möglich. Weitere Infos hierzu finden Sie beim Bundesinstitut für Risikobewertung.
Weiterführende Links
- Steckbrief Maul- und Klauenseuche beim Friedrich-Loeffler-Institut
- Aktuelles Seuchengeschehen beim Friedrich-Loeffler-Institut und Weiterleitung auf TSIS das Tierseuchennachrichtensystem
- Infos zu Krankheit, Historie und Bekämpfung beim Bayerischen Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL)
- Informationen speziell für Milcherzeuger beim Verband der Milcherzeuger Bayern e. V.
Fortlaufende Informationen zur MKS
18.01.2025: Stand-Still in Brandenburg aufgehoben
Da keine weiteren Fälle von Maul- und Klauenseuche bislang aufgetreten sind, wurde der Stand-Still, der in Brandenburg in einer Eilverordnung erlassen wurde, ab dem 18.01.2025 aufgehoben.
Die Schutz- und Überwachungszone bleiben jedoch weiter bestehen.
17.01.2025: Verdachtsfall bei Ziegen erwies sich als negativ
Am 16.01.2025 trat im Landkreis Barnim ein zweiter Verdachtsfall bei einer Ziegenherde auf. Aufgrund klinischer Anzeichen wurde auf MKS untersucht.
Am Morgen des 17.01.2025 gibt es nun aber Entwarnung, der Verdachtsfall hat sich nicht bestätigt. Sollten auch die weiteren noch ausstehenden Untersuchungsergebnisse innerhalb der Überwachungszone negativ ausfallen, wird der Stand-Still in Brandenburg heute um 23:59 Uhr aufgehoben.
15.01.2025: Grundlage für Regionalisierung geschaffen
Die EU-Kommission hat in einem Durchführungsbeschluss die eingerichteten 3- bzw. 10 km Schutzzonen bestätigt. Dies dient als Grundlage für die Regionalisierung.
Die Regionalisierung bedeutet, dass Fleisch- und Milchprodukte, die außerhalb der Sperrzone erzeugt wurden, in der EU weiter gehandelt werden können.
Außerdem hat Brandenburg das Tiertransportverbot um weitere 48 Stunden verlängert und dauert nun bis 17.01.2025 an.
14.01.2025: Folgen des Ausbruchs
Außerhalb der EU:
Mehrere Drittstaaten wie z. B. Großbritannien, Südkorea, Kanada oder Mexiko haben den Import von Fleisch- und/ oder Milcherzeugnissen aus Deutschland verboten. Kanada lässt die Einfuhr von pasteurisierter Milch noch zu. Innerhalb der EU haben die Niederlande den Import von Kälbern für sieben Tage verboten.
Innerhalb der EU:
Grundsätzlich gilt innerhalb der EU das Regionalisierungsprinzip, das heißt das Waren innerhalb der EU frei gehandelt werden dürfen, ausgenommen von Produkten und Tieren aus Schutzzonen. Auch innerhalb Deutschlands ist ein Handel, ausgenommen der Schutzzonen weiterhin möglich.
13.01.2025: Ausbruch der MKS in Brandenburg
Auf einem Betrieb im Landkreis Märkisch-Oderland (Brandenburg) wurde am 10.01.2025 in einem Bestand von 13 Wasserbüffeln MKS vom Serotyp O festgestellt. Alle Tiere des Betriebes, sowie des zweiten Betriebsstandortes des Tierhalters wurden gekeult. Um den Ausbruchsbetrieb wurde eine Schutzzone mit 3 km und eine Überwachungszone mit 10 km Radius errichtet. Für das Land Brandenburg wurde bis zum 15.01.2025 ein Verbringungsverbot für Klauentiere angeordnet. Auch die Grüne Woche wird ohne Tiere stattfinden.
Die Ausbruchsursache ist noch ungeklärt. Aktuell handelt es sich um ein lokales Geschehen in der Wasserbüffelherde. Daher ist es umso wichtiger, eine Ausbreitung zur verhindern und die MKS vor Ort zu eliminieren.
Deutschland hat damit den Status "frei von Maul- und Klauenseuche ohne Impfung" verloren.