Weizenfeld
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Neue Züchtungsmethoden

Position des BBV-Präsidiums zum Vorschlag der EU-Kommission zu neuen Züchtungsmethoden

25.10.2023 | Das Präsidium des Bayerischen Bauernverbandes verabschiedet eine Position zu Neuen Züchtungsmethoden. Dies geschieht vor dem Hintergrund des Vorschlags der EU-Kommission zu den neuen Züchtungsmethoden. Was beschlossen wurde, erfahren Sie hier.

Die Landwirtschaft steht im Spannungsfeld von Klimawandel, dem gesellschaftlichen Wunsch nach weniger Pflanzenschutz- und Düngemitteleinsatz sowie wirtschaftlichen Herausforderungen. Die Pflanzenzüchtung hat in der Vergangenheit einen maßgeblichen Beitrag zur Bewältigung dieser Herausforderungen geleistet. Die Züchtungsmethoden entwickeln sich schnell weiter, dazu braucht es einen geeigneten Rechtsrahmen.

Die Diskussion der neuen Züchtungsmethoden erfordert eine intensive fachliche und sachliche Auseinandersetzung mit der Materie.

Vor dem Hintergrund des Vorschlags der EU-Kommission zu den neuen Züchtungsmethoden beschließt das Präsidium des Bayerischen Bauernverbandes folgende Positionen:

Der Bayerische Bauernverband

  • fordert bei der Bewertung von neuen Züchtungsmethoden eine differenzierte Betrachtung, je nach Eingriffstiefe.
  • bekräftigt die Ablehnung von Patenten auf Pflanzen und Tiere. Dies gilt besonders auch für Sorten aus den neuen Züchtungsmethoden. Der BBV fordert einen Stopp von Biopatenten durch das Europäischen Patentamt. Alle Sorten bzw. Eigenschaften, die auch über traditionelle Züchtung wie Kreuzen und Selektieren erreicht werden könnten, dürfen unabhängig von der Zuchtmethode nicht patentiert werden.
  • erneuert die ablehnende Haltung für den Anbau klassischer GVOs. Auch Sorten aus neuen Züchtungsmethoden, bei denen Fremdgene eingebaut werden, müssen weiterhin über das Gentechnikrecht geregelt werden.
  • fordert für Sorten aus neuen Züchtungsverfahren, die auch über traditionelle Züchtung erreicht werden könnten einen eigenen Rechtsrahmen, der die wissenschaftlichen Weiterentwicklungen abbilden kann. Eine Kennzeichnung des Saat- und Pflanzmaterials ist dringend erforderlich. Die Kennzeichnung der Endprodukte bis zum Verbraucher, gerade im Öko- und Milchbereich, kann über die Weiterentwicklung bestehender freiwilliger Systeme fortgeführt werden.
  • fordert Rahmenbedingungen, die unsere mittelständisch geprägte Züchterlandschaft erhalten. Für einen erfolgreichen Ackerbau brauchen unsere Landwirte regional angepasste Sorten.
  • weist darauf hin, dass die traditionellen Zuchtverfahren, wie Kreuzung und Selektion, weiterhin einen maßgeblichen Beitrag zum Züchtungsfortschritt leisten werden. Diese Verfahren müssen gefördert werden und erhalten bleiben.
  • fordert auch die Belange des Ökolandbaus zu berücksichtigen.

Die vollständige Position steht Ihnen hier zur Verfügung: