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Pragmatismus und Vereinfachungen bei der GAP: weitere Schritte jetzt!
5-Punkte-Vorschlag zu den Plänen von EU-Agrarkommissar Hansen
04.02.2025 | Ein weiteres Vereinfachungspaket für die Landwirtschaftsbetriebe sowie viel mehr Pragmatismus in der EU-Agrarpolitik (GAP) hat EU-Agrarkommissar Christophe Hansen hat angekündigt. In einem 5-Punkte-Vorschlagskatalog machen die Präsidiumsmitglieder des Bayerischen Bauernverbandes hierzu konkrete Vorschläge.
Zum Start der Grünen Woche in Berlin hat der neue EU-Agrarkommissar Christophe Hansen ein weiteres Vereinfachungspaket für die Landwirtschaftsbetriebe sowie viel mehr Pragmatismus in der EU-Agrarpolitik (GAP) angekündigt. Die EU-Kommission will insgesamt einen deutlichen Abbau von Dokumentations- und Nachweispflichten sowie Kontrollbürokratie anpacken.
Die Mitglieder des Präsidiums des Bayerischen Bauernverbandes machen deshalb im Rahmen der EU-Agrarpolitik konkrete Vorschläge, die EU-Agrarkommissar Hansen in sein Vereinfachungspaket aufnehmen und umsetzen soll. In Bezug auf eine pragmatische Politik fordern sie zudem Sofortmaßnahmen. Hier der 5-Punkte-Vorschlagskatalog:
5-Punkte-Vorschlag zu den Plänen von EU-Agrarkommissar Hansen
- Sofortiges Auflagen- und Bürokratiemoratorium
Bäuerinnen und Bauern erfahren so im ohnehin anstrengenden Alltag Entlastung. Die EU muss der Ausbildung und Qualifikation der Landwirte noch mehr Vertrauen gewähren. - Kein Strukturbruch für den Ökolandbau in Süddeutschland: EU-Kommission muss klarstellen, dass Betriebe ohne vollumfängliche Weidehaltung Ökobetriebe bleiben.
Ohne eine rasche Korrektur der EU-Auslegung wird der Ausbau des Ökolandbaus in Bayern um mehr als Jahrzehnt zurückgeworfen. Manche Pioniere der Biolandwirtschaft würden ohne Not zum Ausstieg gezwungen. - Konditionalität: Einführung einer Stichtagsregelung (z.B. 1.1.2021), so dass Ackerland dauerhaft den Ackerstatus behält, sowie bei GLÖZ 5 Wiedereinführung der Optionalität für den Faktor „Regenerosivität“ (R-Faktor).
Damit wird 5-Jahresdefinition für Dauergrünland überflüssig und gleichzeitig Bürokratie massiv weniger. Und das ohne jeglichen Rückgang des Dauergrünlands. Damit wird die zu komplizierte Regelung des GLÖZ 5 praxistauglicher. - Soziale Konditionalität in der GAP: Überprüfung, ob es diese ab 2025 zusätzlich geltende Regelung im Rahmen der GAP überhaupt braucht. Soziales ist eine hoheitliche Aufgabe in den Mitgliedstaaten und dort bereits geregelt.
Subsidiarität wird so stärker umgesetzt und Doppelregelungen werden vermieden, ohne soziale Standards zu gefährden. - Eigenverantwortung stärken: Verstärkung und Ausbau von Toleranz-regelungen und Bagatellgrenzen um unverhältnismäßige Sanktionen zu vermeiden.
Unverhältnismäßige Sanktionen kann die EU-Kommission so vermeiden.