Orientierung und Impulse in turbulenten Zeiten
So war die Woche der Erzeuger und Vermarkter
Den Start bildeten die Sonderkulturen, die sich dieses Jahr das extrem wichtige Thema Bewässerung vorgenommen hatten. Die Teilnehmer plädierten eindringlich dafür, der Erzeugung von Lebensmitteln Vorrang bei der Verteilung von Wasser einzuräumen. Bei der Milch war das Themenspektrum weit gespannt, vom Ausblick auf den Milchmarkt bis hin zur anstehenden Änderung des Tierarzneimittelgesetzes. Ein besonderes Highlight bildete der visionäre Vortrag von Biomilchbauer Franz-Xaver Demmel zur netzdienlichen Energieautarkie. Beim Kartoffeltag stand der Markt im Fokus. Der Kartoffelmarkt steht unter dem Schock der hohen Produktionskosten. Mit Markanalysten und Vermarktern wurde diskutiert, wie diese Herausforderung im Vertragsanbau für 2023 zu meistern ist.
Beim Schwerpunkttag Getreide und Ölsaaten war die Rückschau auf das vergangene Jahr im Getreide- und im Düngemarkt besonders interessant und der Blick auf die kommenden Wochen und Monate bares Geld wert. Darüber hinaus stand die Drohne als Instrument zur biologischen Schädlingsbekämpfung und als fliegende Sämaschine auf der Tagesordnung.
Impulse durch innovative Redner und der Austausch untereinander beflügeln in schwierigen Zeiten - das wurde beim Tag des Ökolandbaus deutlich spürbar. Nach fundierten Marktanalysen für Milch, Getreide und Gemüse stellte der junge Bio-Bäcker Julius Brantner sein Erfolgskonzept vor.
Den krönenden Abschluss für Öko, Getreide und Kartoffel bildete wieder der Ackerbauabend. Der frische gewählte BBV-Präsident Günter Felßner stellte sich und seine Pläne vor. Im Hauptreferat beleuchtete Sylwia Bialek, Referentin vom Sachverständigen Rat - sprich den Wirtschaftsweisen, im Rahmen des Themas „Perspektiven trotz Krise“ den Energiesektor und die Potentiale der Landwirte bei den erneuerbaren Energien.
Donnerstag und Freitag standen ganz im Zeichen der Schwerpunkttage Vieh und Fleisch. Die Frage, wie es in der Tierwohldebatte weitergeht – vor allem unter den Vorzeichen, dass Verbraucher beim Einkaufen sparen – beleuchtete Prof. Spiller von der Universität Göttingen. Anschließend wurde das Thema mit Vertretern aus LEH, Ernährungshandwerk, Politik und Landwirtschaft vertieft. Es geht um mehr als die Wurst – unter diesem Titel gewährte die Europaabgeordnete Marlene Mortler wertvolle Einblicke in die EU-Politik – von green deal über farm-to-fork bis hin zu EU-Industrie-Emissionsrichtlinie und Mercosur-Abkommen.