Green Friday statt Black Friday
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Green Friday statt Rabattschlacht

Landjugend kritisiert mit Aktionswoche gedankenlosen Konsum

20.11.2020 | Mit reißerischen Schnäppchenangeboten lockt der Handel am „Black Friday“ (27. November). „Statt Rabattschlachten und gedankenlosem Konsum brauchen wir mehr Nachhaltigkeit und Klimaschutz“, heißt es in einem Aufruf der Landjugend-Organisationen in Bayern. Dazu rufen sie jetzt zu einer Aktionswoche auf.

Zusammen werben die Katholische Landjugendbewegung, die Evangelische Landjugend und die Bayerische Jungbauernschaft mit der Aktion „Green Friday“ für bewussten Konsum und nachhaltiges Handeln. Online-Shops versprechen eine Vielzahl an Schnäppchen, auch bei Lebensmitteln. „Schnäppchen, die nicht nur auf der Zunge zergehen, sondern auch dem Geldbeutel schmecken“, heißt es auf der zentralen „Black Friday Sale“-Website.

„Dieser Konsumwahnsinn und die damit verbundenen Schleuderpreise sind unanständig! Wir möchten Verbraucher und Verbraucherinnen bitten, diesen Offerten die kalte Schulter zu zeigen und stattdessen zu regionalen und nachhaltigen Erzeugnissen zu greifen und sich bewusst für Essen aus Bayern zu entscheiden.“, sagt Georg Rabl, der aktuelle Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft der Landjugend im Bayerischen Bauernverband.

Während der „Black Friday“ in Deutschland bis vor wenigen Jahren noch nahezu unbekannt war, hat sich der Tag, der seine Ursprünge in den USA hat, inzwischen auch hierzulande zu einem Tag mit großen Umsätzen entwickelt. Viele Unternehmen nutzen die letzte Novemberwoche für „Black Friday“-Angebote. „Wir Landjugendverbände in Bayern wollen mit unserer „Green Friday Week“ einen Kontrapunkt setzen und vor allem jungen Verbrauchern und Verbraucherinnen Tipps und Informationen an die Hand geben, wie sie sich nachhaltig, regional und saisonal mit Lebensmitteln versorgen können“, sagt Rabl.

Initiator der „Green Friday“-Aktion ist die Arbeitsgemeinschaft der Landjugend im Bayerischen Bauernverband (Arge Landjugend). Der Bayerische Bauernverband (BBV), die Bayerische Jungbauernschaft (BJB), die Evangelische Landjugend (ELJ) und die Katholische Landjugendbewegung (KLJB) gestalten jeweils einen Thementag.

 

Der Fahrplan für die Green-Friday-Aktionswoche:

  • Den Auftakt am Montag, 23. November macht die Evangelische Landjugend (ELJ). Sie erklärt, was einen „fairen Preis“ ausmacht. In einer Umfrage hat die ELJ Aussagen von Landjugendlichen und Kirche, Politik und Verbänden gesammelt. Auf der ELJ-Website, auf Facebook und auf Instagram gibt es die Antworten und Beweggründe, warum die Befragten faire Lebensmittelpreise unterstützen. „Mit unserer Frage wollen wir die Bedeutung des Lebensmittelpreises für Erzeuger, Verbraucher und Umwelt aufzeigen. Die verschiedenen Perspektiven sollen die Komplexität der Preisbildung aufzeigen und einen Beitrag zum gegenseitigen Verständnis von Landwirten und Verbrauchern leisten“, sagt Stefan Funke, Vorsitzender des Agrarsozialen Arbeitskreises der ELJ. „Es geht uns dabei um mündige Verbrauchende, die die Folgen des Konsums in die Entscheidungen mit einbeziehen.“
     
  • Am Dienstag 24. November nimmt die Landjugend das Thema Lebensmittelverschwendung in den Blick. Die Katholische Landjugendbewegung (KLJB) ruft passend zu ihrem neuen Klima-Projekt „HITZEfrei. Auszeit für die Erde“ dazu auf, Reste in der Küche als wertvolle Ressourcen zu verwenden und die schönsten Reste-Rezepte in Social Media wie Facebook und Instagram zu veröffentlichen. Zusätzlich gibt es wissenswerte Informationen rund um das Thema Lebensmittelverschwendung. „Pro Person und Jahr landen in Deutschland 85 Kilo Lebensmittel im Müll. Das ist sehr schade, weil es zeigt: Bei den meisten von uns gibt’s beim Umgang und damit auch der Wertschätzung für Lebensmittel noch ganz, ganz viel Luft nach oben“, sagt die KLJB-Landesvorsitzende Antonia Kainz.
     
  • Bei der Aktion am Mittwoch, 25. November geht es der Bayerischen Jungbauernschaft um das Thema Regionalität. „Durch regionales Einkaufen stärken wir die Wirtschaft vor Ort und schonen dabei auch die Umwelt“, sagt BJB-Vorsitzender Georg Rabl. Die BJB ruft deshalb dazu auf, mal Zuhause zu stöbern und festzuhalten, was regional eingekauft oder geerntet wurde. Ganz gleich, ob die Lebensmittel aus dem eigenen Garten sind, das Essen vom Wirt im Dorf oder aus dem Regionalregal im Supermarkt stammt. Und es geht dabei auch um Möbel und Kleidung. „Wichtig ist auch, dass nicht nur um die Ecke eingekauft wurde, sondern dass die Erzeugnisse auch in der Nähe produziert wurden“, sagt Rabl. Auf Instagram und der Facebook-Seite werden Fotos gepostet.
     
  • Am Donnerstag, 26. November geht’s beim Thementag des BBV um saisonales Einkaufen und Essen. Verbraucher erfahren so, wie aus regionalen Zutaten ein winterliches Menü mit Bunte-Beete-Carpaccio, Birnen-Gin-Tonic, Apfel-Crumble und Quittensorbet zubereitet werden kann. Mitglieder der Arge Landjugend stellen Wintergemüsesorten vor und liefern gemeinsam mit Elke Sommer und Katharina Beil, Siegerinnen in Hauswirtschaft beim Berufswettbewerb der deutschen Landjugend im Jahr 2019, Tipps zum Kochen mit regionalen Zutaten.

 

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