Referenten Hofübergabeseminar 2018
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Referenten Hofübergabeseminar 2018

Hofübergabeseminar

Hofübgergabe ausreichend vorbereiten

17.04.2018 | Hofübgergabe ausreichend vorbereiten

Der „Rollenwechsel“ in der Landwirtschaft, die Güterstände, die Übergabe des landwirtschaftlichen Betriebes sowie Informationen über das in diesem Zusammenhang gültige Steuerrecht waren die Hauptthemen eines Hofübergabeseminars des Bayerischen Bauernverbandes in Forsthof.
BBV-Generationenfolgeberater Simon Lösch begrüßte die fast 100 Seminarteilnehmer sowie die Referenten Notarin Dr. Katja Rödiger, Harald Staudinger von der landwirtschaftlichen Familienberatung der Diözese Regensburg, Versicherungsexperte Josef Ram sowie Steuerberater Tobias Dirmeier. Ziel des Seminars war es, den Teilnehmern Hinweise zur Entscheidungsfindung bei der Hofübergabe zu geben. Lösch betonte, dass man sich über einen längeren Zeitraum hinweg intensiv mit der Materie befassen und mit allen Beteiligten, auch den weichenden Erben, die vertraglichen Regelungen absprechen sollte.
Die meisten landwirtschaftlichen Betriebe gehen, wie die Praxis zeige, schon zu Lebzeiten der älteren Generation durch einen notariellen Hofübergabevertrag auf die nachfolgende Generation über. Anhand von Beispielen gab Notarin Dr. Rödiger einen Überblick über die sich daraus ergebenden aktuellen Probleme und ihre Regelung. Primäres Ziel sei die Fortführung des landwirtschaftlichen Betriebes und die Versorgung der Übergeber. Gleichberechtigt sind auch Existenzsicherung der Erwerber und Abfindung der weichenden Erben. Die Referentin behandelte Fragen zu den Gegenleistungen des Erwerbers, die Begrenzung der Dienstleistungspflicht des Übernehmers im Falle von Krankheit und Gebrechlichkeit sowie das Wohnrecht für die Übergeber.
Die Frage „Wer haftet für die Heimkosten“ wurde von der Notarin ebenso erläutert, wie die besonderen Auswirkungen ehelicher Güterstände auf die Landwirtschaft.
Harald Staudinger berichtete von seiner Arbeit für die landwirtschaftliche Familienberatung in der Diözese Regensburg. Anhand praktischer Beispiele erläuterte er, wie der Generationswechsel gelingen kann. Das „Loslassen-Können“ falle vielen Übergebern schwer, sei aber Voraussetzung für ein harmonisches Miteinander der Generationen.
Die Hofübergabe bietet die ideale Gelegenheit, den Versicherungsschutz für den Hof und die Landwirtsfamilie genau unter die Lupe zu nehmen und ggf. zu optimieren, so Josef Ram, Versicherungsexperte der BBV Service. Die Meldevorschriften und die sozialversi-cherungsrechtlichen Auswirkungen der Hofübergabe für Übergeber und Übernehmer wurden von BBV-Fachberater Simon Lösch behandelt. Steuerberater Tobias Dirmeier erklärte die ertragssteuerlichen Konsequenzen von Flächenzurückbehaltungen durch die Übergeber. Er wies darauf hin, dass Entnahmegewinne von den Übergebern versteuert werden müssen.