Kennenlernen und Austausch
Breite Themenpalette angesprochen
Neben dem Kennenlernen, es hatte sich in der Zusammensetzung nach der Verbandswahlen im Sommer einiges verändert, stand eine ganze Palette an Themen auf der Agenda. Ansbachs neuer Kreisobmann Reinhold Meyer (Binzwangen) sowie sein Pendant Erwin Auernhammer (Burgsalach) betonten die Wichtigkeit eines solchen Austauschs.
Zum Einstieg in die Diskussion sprach stellvertretender Kreisobmann Markus Förster (Geslau-Dornhausen) die Problematik des Wildverbisses und der damit fehlenden Naturverjüngung in den heimischen Wäldern an. Hier gelte es die Schonfristen von Rehböcken denen der Geißen anzupassen um das Verfegen zu vermindern, so die Forderung. Insgesamt müsse der Grundsatz Wald vor Wild auch gelebt werden. Die Antwort der angesprochenen Mandatsträger bezog sich darauf, dass das Jagdrecht auf der einen Seite die rechtlichen Rahmen gebe, aber auch die Eigenverantwortung der Jagdgenossenschaften mit ihren Jagdpächtern im Gespräch zu einer Verbesserung führen müssen.
In Sachen von Biberschäden sollten diese konsequent gemeldet werden. Weitere Maßnahmen sind Sache der Unteren Naturschutzbehörde. Während Graugänse vor allem im Landkreis Weißenburg eine gewisse Belastung darstellen, seien Fischotter und der Wolf derzeit noch kein großes Thema.
Martin Waldmann (Ansbach-Strüth) als Sprecher einer Interessensgemeinschaft von Grundwasserkörpern bezüglich der Ausweisung von Roten Gebieten stellte fest, dass demnächst die neuen Gebietskulissen ausgewiesen werden sollen, obwohl über die eingereichten Rechtsmittel bei den offensichtlich derzeit fälschlich ausgewiesenen Gebietskulissen noch nicht entschieden ist. Seine Forderung an Andreas Schalk und Alfons Brandl galt, die Entwürfe rechtzeitig den Betroffenen zugängig zu machen um diese prüfen zu können. Gleiches gelte bei der Einbeziehung der Grundstückseigentümer bei den geplanten Maßnahmen. Die Vertreter des Bauernverbandes fordern von der Politik praxistaugliche Regelungen. Die Landwirte sind bereit, ihren Beitrag zu leisten, dürften aber nicht mit überbordender Bürokratie und Kosten zusätzlich belastet werden. Gerade die Stoffstrombilanz sei ein bürokratisches Monstrum, das eigentlich durch die Regelungen der Düngeverordnung überflüssig ist.
Dritter großer Gesprächsbereich war das Thema Energie mit seinen vielen Facetten. Die gestiegenen Energiekosten seien bei Düngemitteln und sonstigen Betriebsmitteln deutlich spürbar. Auf den Betrieben werde mit Fotovoltaik und Biogas regenerative Energie erzeugt, die aber aufgrund fehlendem Netzausbau nicht da hinkomme, wo sie verbraucht werde. Es gelte alle Möglichkeiten zu nutzen, den regenerativen Strom auszubauen um so von Energieimporten unabhängiger zu werden.
Weitere Themen waren geplante Änderungen im Bundesimmissionsschutzrecht, die Forderung nach einer steuerfreien Risiko-Rückstellung sowie das von der EU-Kommission ins Spiel gebrachte Verbot der Düngung und des Pflanzenschutzes in Naturparks und FFH-Flächen. Es könnten bundesweit 3,5 Millionen Hektar davon betroffen sein. Auch wenn die Besprechungen dazu erst am Anfang sind, müssen wir extrem aufpassen, dass hier nicht ein weiteres Regularium entsteht, das letztlich zu weiteren Aufgaben von Betrieben führe. Der Widerspruch, dass die Landwirtschaft die Ernährung sichern solle und gleichzeitig aber weitere Hemmnisse in der Produktion aufgebaut werden, müsse gelöst werden, war man sich einig.
Letztlich verständigte man sich darauf, die Gespräche in regelmäßigen Abständen zu wiederholen um Ideen und Vorschläge von Seiten der Bäuerinnen und Bauern an die Volksvertreter für deren Beratungen weiterzugeben.