Zwischenfrüchte
© bbv - Jürgen Eisen

Mit Zwischenfrüchten Boden und Wasser schützen

Informationen zur Düngeverordnung

08.11.2021 | Die inzwischen schon zum Jahresablauf fest dazu gehörenden Felderführungen an den Demonstrationsflächen zum Zwischenfruchtanbau fanden auch in diesen Tagen trotz schlechter Witterung interessierte Teilnehmer.

In Ohrenbach, Altentrüdingen und Frommetsfelden fanden sich  Landwirte ein, um auf die Wirkungen und Zusammensetzung verschiedener Mischungen mit den Pflanzenbauberatern Gudrun Riedel (in Ohrenbach), Friedrich Beißer und Wasserberater Matthias Rummer vom Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten zu diskutieren. Zwischenfrüchte leisten einen wichtigen Beitrag zum Wasser- und Bodenschutz. Es gilt dabei für die Landwirte die passenden Mischungen für ihre Fruchtfolgen und ihre betriebliche Situation zu finden. Eine weitere Veranstaltung findet am kommenden Mittwoch, 10. November um 13.30 Uhr in Frommetsfelden (Stadt Leutershausen), Fahrtrichtung Meuchlein statt.

Fritz Beißer erläuterte zu Beginn einige Neuerungen in der Düngeverordnung und den Anwendungs- sowie Dokumentationsvorschriften. Hier wurde das ein oder andere im Vergleich zu Vorjahr verschärft. Entscheidend ist unter anderem, ob eine Fläche im sogenannten Roten Gebiet liege oder nicht. Düngemaßnahmen müssten beispielsweise innerhalb von zwei Tagen dokumentiert werden. Dazu kommen schlagbezogenen Aufzeichnungen und Vorgaben zur Winterbegrünung mit Zwischenfrüchten oder Stoppelbrache. Obergrenzen bei der Ausbringung von Wirtschaftsdüngern seien bindend, genauso wie die Sperrfristen für Gülleausbringung, die nicht in jedem Landkreis gleich sind. Das Düngejahr beginne mit der Ernte der Hauptfrucht im Sommer. Die Landesanstalt für Landwirtschaft biete dafür im Internet verschiedene Hilfsangebote. Das neue Lagerraumprogramm, das die Landesanstalt seit Sommer im Internet für die Landwirte zur Verfügung stellt, helfe bei der Berechnung der Obergrenzen und dürfe gleichzeitig für die Bedarfsermittlung verwendet werden.

Derzeit werden im Landkreis von der Wasserwirtschaftsverwaltung die Gräben und Vorfluter begangen um festzustellen, welche davon ständig wasserführend seien. Dies hat Auswirkungen auf das Anlegen von Gewässerrandstreifen und bei Abständen bei der Düngung sowie der Anwendung von verschiedenen Pflanzenschutzmitteln.

2021 sei im Gegensatz zu den Vorjahren von mehr Niederschlägen, die sich leider in den Hochwasserereignissen gipfelten, geprägt.  Starkregenereignisse können ackerbaulich zwar kaum verhindert werden, trotzdem halte Bewuchs die Erosion in Zaum. Ackerrandstreifen und aufnahmefähige Böden sowie ein gesundes Bodenleben helfen die Niederschläge zu speichern.

Friedrich Bickel erläuterte im Anschluss daran, was er auf der Demonstrationsfläche in Altentrüdingen gemacht habe. Nach dem Drusch der Wintergerste habe er die Fläche gepflügt und Anfang August die verschiedenen Zwischenfruchtmischungen gesät.

Zwischenfrüchte haben viele positive Eigenschaften, so Matthias Rummer Wasserberater am AELF Ansbach. Vorteile bieten Zwischenfrüchte gerade bei der Lockerung, Stabilisierung und Wasseraufnahmefähigkeit der Böden. Darüber hinaus lockern sie die Fruchtfolgen, können Nährstoffe aufnehmen und dienen gerade im Herbst als Nahrung für verschiedenste Insekten sowie als Äsungs- und Schutzflächen für Niederwild und Vögel. Die Aktivität von Regenwürmern als Bodenlockerer hängt von der Verfügbarkeit an Nahrung für diese Lebewesen ab. Die Zwischenfrüchte sollen über den Winter stehen bleiben und abfrieren, sodass im Frühjahr ohne Einsatz des Pfluges in den Mulch Mais eingesät werden kann.

Bei der Führung in Altentrüdingen wurden insgesamt über zehn verschiedene Kombinationen von Zwischenfrüchten mit teilweise zwölf bis 15 Komponenten angesprochen. Mehrere Komponenten sorgen dafür, dass sich je nach den Bedingungen Stärken und Schwächen einzelner Pflanzen ausgleichen. Bewährt habe sich Phacelia, die sich in Fruchtfolgen neutral verhalten und keine negativen Auswirkungen auf andere Pflanzen haben in der Mischung mit Alexandrinerklee und Ramtil-Kraut. Manche Arten haben eine schnelle Jugendentwicklung und bedecken daher den Boden schnell, sind aber auch kälteempfindlich wie das Ramtilkraut oder der Buchweizen. Tiefwurzler wie Ölrettich, dagegen können Verdichtungen im Boden aufbrechen.

 

Mit dem Dank an die Betriebe, die ihre Äcker für die Demonstrationsflächen zur Verfügung stellen, dem Kreisberatungsausschuss, der das Saatgut bezuschusst und allen Teilnehmern

 

Bericht Jürgen Eisen