Kreisvorstandswahl
© BBV - Jürgen Eisen, Fachberater Geschäftsstelle Ansbach
Das Bild zeigt von links nach rechts: Bezirksgeschäftsführer Ottmar Braun, Kreisbäuerin Christine Reitelshöfer, Kreisgeschäftsführer Rainer Weiß, Richard Edelmann (bisher 3. Stellv.), 2. Stellv. Kreisobmann Markus Förster, Ernst Kettemann, Kreisobmann Reinhold Meyer, Karlheinz Brand, 1. Stellv. Kreisobmann Fritz Hein, Martin Waldmann, Nebenerwerbsvertreter Matthias Köfer, Stefan Schmidt, Peter Sturm und Präsident Günther Felßner.
Es fehlen: 3. Stellvertreter Matthias Scheiderer und Beisitzer Hans-Jürgen Bauer.

Nach 18 Jahren Wechsel an der Spitze des Ansbacher Bauernverbandes

Ortsobmänner sprachen Reinhold Meyer ihr Vertrauen aus - Fritz Hein neuer Stellvertreter

25.07.2022 | Am 21.07.2022 wählten die Ortsobmänner die neue Kreisvorstandschaft für die nächsten 5 Jahre

Reinhold Meyer folgt Ernst Kettemann als Kreisobmann – 3 Neue Stellvertreter

Ansbach/Schernberg (BBV) – Mit den Neuwahlen des Kreisvorstandes des Bayerischen Bauernverbandes sind die Verbandswahlen auf Orts- und Kreisebene in Bayerns größten Landkreis beendet. Dabei endete nach 18 Jahren im Amt eine erfolgreiche Ära unter der Führung von Kreisobmann Ernst Kettemann, der für eine weitere Amtsperiode nicht mehr zur Verfügung stand. Auch die drei Stellvertreter Karlheinz Brand, Peter Sturm und Richard Edelmann kandidierten für diese Ämter nicht mehr. Die Kreisversammlung der Ortsobmänner wählte mit überwältigender Mehrheit den 56jährigen Milchviehhalter Reinhold Meyer aus Binzwangen (Gemeinde Colmberg) zu ihrem neuen Kreisobmann. Meyer war bis vor fünf Jahren schon einmal Stellvertreter und zuletzt Beisitzer im Kreisvorstand.

Zum ersten Stellvertreter wurde Milchviehhalter Fritz Hein aus Flachslanden-Hainklingen ebenso deutlich gewählt wie der 2. Stellvertreter Markus Förster aus Geslau-Dornhausen und der 3. Stellvertreter Matthias Scheiderer (Dietenhofen-Ebersdorf). Markus Förster, dessen Familie Milchvieh, Schweinemast und Biogas bewirtschaftet, gehörte der Vorstandschaft bisher als Landjugendvertreter an, während Milchviehhalter und Biogasbetreiber Matthias Scheiderer seit fünf Jahren Beisitzer ist. Neuer Vertreter der Nebenerwerbslandwirte ist Matthias Köfer aus Ansbach-Liegenbach, der dem aus Altersgründen ausscheidenden Gerhard Steinbauer (Weidenbach-Nehdorf) ersetzt. Komplettiert wird die Vorstandschaft durch die vier Beisitzer Martin Waldmann (Ansbach-Strüth), Stefan Schmidt (Dietenhofen-Warzfelden), Peter Sturm (Ansbach-Katterbach) und Bioland-Landwirt Hans-Jürgen Bauer (Ansbach-Schockenmühle). Alle vier gehörten bisher schon der Kreisvorstandschaft an.

Ergänzt wird die Vorstandschaft noch durch einen delegierten Vertreter des VLF, den bisher Harald Herrmann (Feuchtwangen-Volkertsweiler) stellte und den noch zu wählenden neuen Vorsitzenden der Arbeitsgemeinschaft der Jagdgenossenschaften im Kreisverband sowie dem Landjugendvertreter und Kraft Amtes durch Geschäftsführer Rainer Weiß und die Kreisbäuerin mit ihren Stellvertreterinnen.

Ernst Kettemann lies bei einem Rückblick auf seine 18 jährige Tätigkeit einige wichtige Meilensteine Revue passieren. Seine Wahl war 2004 außerhalb des Wahlturnus erforderlich, nachdem Jürgen Ströbel, seinerzeit in den Landtag wechselte. Mit der Gründung des ersten Arbeitskreises Öffentlichkeitsarbeit bereits 2003 machte der Kreisverband Ansbach von seiner bayernweiten Vordenkerrolle Gebrauch, ähnliches gilt für die seit Anfang der 2000er Jahre durchgeführten Zukunftskonferenzen. Mit Jahres- und Erntepressegesprächen, mit Protest- und Öffentlichkeitsaktionen machten der Bauernverband im Landkreis auf viele Bereiche aufmerksam. Als einen großen Meilenstein sieht Ernst Kettemann den „Weg der Landwirtschaft“ der 2014 zwischen Ansbach und Schmalenbach entstand und wo es mit Infotafeln entlang einer vier Kilometer langen Strecke gelungen ist, vielfältige Themen mit und um die Landwirtschaft zu erklären. Auch den Info-Hänger, der ein Begleiter bei Hoffesten und Aktionen geworden ist, gibt es jetzt rund zehn Jahre. Kettemann betonte, dass im der Austausch mit Mandatsträgern, Behörden, Kirchen oder anderen Organisationen wichtig war, um auf die Sorgen und Nöte der Betriebe im Landkreis aufmerksam zu machen. Gleichzeitig betonte er, dass dies ohne die jeweiligen Teams der Vorstandschaft nicht möglich gewesen wäre. Er höre nach 30 Jahren Kreisvorstandschaft, davon 18 als Kreisobmann mit etwas Wehmut, aber auch mit Stolz und Dank für das Erreichte auf. Karlheinz Brand, die letzten fünf Jahre erster Stellvertreter schloss sich diesen Worten an und ergänzte, dass so ein Amt eine gewisse Leidenschaft erfordere aber genauso das Team. Er wünschte seinen Nachfolgern diese Hartnäckigkeit und Zielstrebigkeit auch in der Zusammenarbeit mit anderen Verbänden und Gruppen zum Wohle der Landwirtschaft im Landkreis.    

Kreisbäuerin Christine Reitelshöfer überbrachte die Glückwünsche den Gewählten und den Ausgeschiedenen von der Landfrauenseite und wünscht sich eine weiterhin gute Zusammenarbeit.

Günther Felßner, Vizepräsident des Bayerischen und Präsident des mittelfränkischen Bauernverbandes, sieht den Bauernverband als Mannschaft und Plattform für die Gemeinschaft der Menschen. Mit Ernst Kettemann und Karlheinz Brand verliere der Verband nicht nur in Ansbach sondern in Mittelfranken und ganz Bayern wenn man sich der Fußballersprache bediene, seine Spielmacher, der mit Leidenschaft Interessen vertreten haben. Dem Dank schlossen sich langanhaltender Beifall und Standing Ovations an. Als Mitmach-Bauernverband sei die landwirtschaftliche Berufsvertretung die einzige neben der Feuerwehr, die noch bis in die kleinsten Orte vertreten sei. Dieses Potential der 140.000 Mitgliedsbetriebe in Bayern und 6.300 im Landkreis gelte es zu nutzen. Der Verband müsse Themen bearbeiten, bevor sie entstehen.  

Ottmar Braun, Mittelfrankens BBV-Bezirksgeschäftsführer und Wahlleiter schloss sich den Wünschen seiner Vorredner an, ehe der neugewählte Kreisobmann Reinhold Meyer in seinem Schlusswort betonte, dass der Bayerische Bauernverband auch in Zukunft eine gewichtige Rolle spielen werde. Es gehe ihm, wie seinem Vorgänger um das Wohl der bäuerlichen Betriebe und forderte die Ortsobmänner dazu auf, ihm bei diesem Weg zu begleiten.

Bericht und Foto: BBV - Jürgen Eisen, Fachberater an der Geschäftsstelle in Ansbach