Waldbegehung
© bbv - Jürgen Eisen
Das Bild zeigt die Teilnehmer zusammen mit Bernhard Popp bzw. die Naturverjüngung.

Waldbegehung zur Naturverjüngung

Waldumbau geht auch ohne Zaun

24.06.2024 | Wie eine Naturverjüngung und der Waldumbau auch ohne Zäune funktionieren kann, informierten sich Mitglieder der Kreisvorstandschaft des Bayerischen Bauernverbandes um BBV-Kreisobmann Reinhold Meyer und stellvertretender Kreisbäuerin Carola Reiner im Weihenzeller Ortsteil Schönbronn.

Bernhard Popp seit rund 30 Jahren Jagdvorsteher und Dr. Wolfgang Kornder, Vorsitzender des ökologischen Jagdverbandes und gleichzeitig Jagdpächter der 580 Hektar großen Jagd, erläuterten ihre Erfahrungen beim Umgang mit Verbiß und natürlichem Waldbau ohne Zaun. 
 
Ausgangspunkt waren große Sturmschäden im Wald um Schönbronn und Wernsbach im Jahr 1992. Ein damals hoher Rehbestand und verschiedene auch fehlgeschlagene Vorgehensweisen zwangen zum Handeln. Man sah ein, dass das Räderwerk zwischen Waldbauern, Gemeinde und Jägern nur dann ineinandergreife, wenn man miteinander redet. Dazu seien auch Anreize bei der Jagdverpachtung zu setzen, um den Abschuss und damit die Bestände auf ein für alle Seiten vertretbares Maß zu bringen. In einer Übergangszeit wurden die Abschusszahlen entsprechend erhöht.  
 
Ein natürlicher Wald biete viele Vorteile. Zum einen spare man sich viel Geld, werden doch einzelne Pflanzen mit drei Euro Kosten veranschlagt, bis sie aus dem Gröbsten raus sind, dazu kommt der Maschinen- und Zeiteinsatz sowie Kontrolle der Zäune.  Zum anderen seien aufgegangene Pflanzen robuster und an den Standort gewöhnt, während Pflanzen aus Baumschulen aufgrund verschiedener Umpflanzungen immer auch in der Hauptwurzel eingekürzt würden. Wenn rechtzeitig im Schutz alter Bäume Naturverjüngung hochgezogen werde, spare das letztendlich bei allen Beteiligten Geld. Dazu kommen gezielt als Ergänzung gepflanzte zusätzliche Baumarten, die sich so auch verbreiten. Der stabile Mischwald könne mit Ahorn, Buche und Tanne auch ohne Zaun gelingen, waren sich Bernhard Popp und Dr. Wolfgang Kornder einig.