Strommast im Feld
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Wechselstromfreileitung

BBV: Teilerfolg, aber nicht voll zufrieden

Licht und Schatten beim Bundesbedarfsplan

29.01.2021 | „Ich bin froh, dass es keine Erweiterung des SuedLinks geben wird, aber unzufrieden, dass durch Unterfranken die Fulda-Main-Leitung gebaut werden soll, obwohl der Strom im Raum Frankfurt benötigt wird.“ sagt Edgar Thomas, Kreisobmann des Bayerischen Bauernverbandes Bad Kissingen.

Die Netzbetreiber hatten offensichtlich in den letzten Monaten einen zusätzlichen Strang zum SuedLink über Unterfranken nach Baden-Württemberg ins Verfahren zur Fortschreibung des Bundesbedarfsplanes Strom eingebracht. Diese Erweiterung hat der Bundestag jetzt abgelehnt, bedankt sich Thomas bei den Bundestagsabgeordneten der Region. „Ich kritisiere die Netzbetreiber, die hinter den Kulissen ohne Debatte vor Ort mit den Betroffenen unsere Region noch weiter mit Baumaßnahmen belasten wollten“, so der Kreisobmann.

Die Fulda-Main-Leitung lehnt der BBV weiter ab. „Sie soll genau da als Freileitung laufen, wo erst der SuedLink geplant war. Der kommt jetzt in den Boden und es soll zusätzlich eine Freileitung in die Landschaft gesetzt werden. Damit hat die Landwirtschaft den doppelten Eingriff: „SuedLink im Boden plus Freileitung,“ kritisiert der Kreisobmann.

Der eigentliche Engpass ist die bestehende Freileitung von Fulda nach Großkrotzenburg bei Hanau. Wenn der Strom im Raum Frankfurt benötigt wird, wozu geht man dann den Umweg über Unterfranken?

Da diese Leitung nur mit einer prognostizierten Auslastung von etwa 15% die Spitzenbedarfswerte in Großraum Frankfurt abdecken soll, muss das Festhalten an einer Stromverteilung strukturell neu gedacht werden. Schließlich gibt es in Grafenrheinfeld kein Großkraftwerk mehr, so dass die mittlerweile immer mehr an Bedeutung gewinnende dezentrale Stromerzeugung beim Netzausbau mehr Gewicht bekommen muss.

Weitere Infos unter https://www.bayerischerbauernverband.de/kreisverband/bad-kissingen/fulda-main-leitung-p43-durch-die-rhoen-16730