Vorstellung der Kandidaten zur Landtagswahl
Direktkandidaten im Stimmkreis 603 stellen sich vor
Wie schon vor der letzten Landtagswahl in Bayern hatten die landwirtschaftlichen Organisationen gemeinsam die Direktkandidaten der größeren Parteien zu einer Vorstellungsrunde und zu einer Diskussion mit dem Publikum eingeladen. Gut 70 Besucher diskutierten nach einer persönlichen Vorstellung und einem Umriss der wesentlichen Positionen der politischen Parteien mit den anwesenden Kandidaten im Landgasthof "Zum Stern" in Obererthal.
Nach der Eröffnung durch den Vorsitzenden des Maschinen- und Betriebshilfsrings Saale-Rhön e.V. Rudi Weber (Mitgenfeld) moderierte BBV-Kreisobmann Edgar Thomas (Nüdlingen) die unter den Kandidaten sachlich geführte, aber aus dem Publikum zum Teil auch emotional vorgetragenen Wortmeldungen.
Ein wesentlicher Diskussionspunkt war die in vielen Bereichen immer weiter ausufernde Bürokratie. Die angetretenen Kandidaten äußerten in diesem Punkt Verständnis und bestätigten die Situation, blieben aber erwartungsgemäß den Zuhörern kurzfristig und realistisch umsetzbare Lösungsansätze in weiten Bereichen schuldig. Einig war man sich zumindest in kleineren Detailfragen und dass das Ziel sein müsse, die Bürokratie und die Flut an Verordnungen nicht noch weiter ausufern zu lassen. Auch das wiederholte oder mehrfache Abfragen von Daten sollte in Zeiten der Digitalisierung der Vergangenheit angehören. Heiß diskutiert wurden unter anderem die FAL-BY-App und die Dokumentionspflichten nach dem Tierarzneimittelgesetz.
Eine kurze Debatte gab es zum politischen Ziel einer höheren Quote an Ökolandbau. Hier hatten die Kandidaten gemäß den Prinzipien der jeweiligen Partei auch sehr unterschiedliche Lösungsansätze. Allerdings ist der Anteil an Ökolandbau im Landkreis Bad Kissingen bereits überdurchschnittlich hoch, so dass ein "Hinein-Regieren" in Märkte von den Zuhörern ebenso vehement abgelehnt wurde wie das künstliche "Pushen" des Ökolandbaus zulasten der derzeit bestehenden Biobetriebe.
MdL Sandro Kirchner appellierte auch an die Anwesenden bei aller Kritik an politischen Vorgängen klar zu sagen, von welcher Ebene man spreche, ob EU, Bund oder Land. Hier dürfe man die Zuständigkeiten nicht vermischen. Kreisobmann Edgar Thomas äußerte in diesem Punkt Verständnis für die Bürger, weil viele politischen Vorgänge für den Bürger nicht immer voll zu durchschauen seien.
VlF-Vorsitzender Norbert Götz (Aschach) fasste schließlich die Veranstaltung zusammen und bedankte sich für die rege Diskussion.