Ein Wolf im Wald
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Weidetiere statt Wolfsreviere

Europaweite Mahnfeueraktion – Kundgebung zum Wolf am 15.09.18

21.09.2018 | Bei der vom BBV organisierten Kundgebung im Rahmen des Wertacher Viehscheids hielten zahlreiche Teilnehmer dem Bayerischen Ministerpräsidenten Markus Söder ihre Protestplakate entgegen, der versicherte: „Ich bin an Ihrer Seite!“

Ministerpräsident Dr. Söder: Den Wolf habe man im Freistaat in den vergangenen 200 Jahren nicht gebraucht und werde ihn auch künftig nicht vermissen.

Am Samstag, 15.09. fanden abends in ganz Europa Mahnfeuer gegen die unerträgliche Zunahme des Wolfsbestandes statt. Für den BBV war dieser Tag eine hervorragende Möglichkeit, am Vorabend des Besuches des bayerischen Ministerpräsidenten Dr. Söder in Wertach mit zahlreichen Feuern die Bevölkerung aufmerksam zu machen und die Politik in München nachdrücklich zum sofortigen Handeln aufzufordern!

Schon am frühen Sonntagmorgen versammelten sich über 300 Landwirte und Älpler mit ihren Familien vor dem Rathaus in Wertach. Sie bildeten ein großes Meer mit Schildern und Transparenten. Alle mit einem Thema: der Wolf, die Weidetierhaltung und der Tourismus.

An diesem Tag hat sich Ministerpräsident Markus Söder in Wertach angekündigt. Dies nutzte der Bayerische Bauernverband Oberallgäu für die Kundgebung und forderte mit weiteren Verbänden und Vereinen die Politik auf, endlich zu handeln. der schwäbische Bezirkspräsident und Kreisobmann des Kreisverbands Oberallgäu Alfred Enderle zeigte auf, welchen Schaden die Präsenz des Wolfes im Allgäu haben kann. „Dieses eine Raubtier kann die Landschaft, wie wir sie kennen und schätzen, dauerhaft verändern.“ An die Verantwortung der Politik erinnerte auch Kreisbäuerin Monika Mayer. Denn es sei verantwortungslos nichts zu tun, wenn der Wolf Schafe hetzt oder reißt, wenn der Wolf lernte im Zaun zu jagen und wenn der Wolf ungeniert sich der Bevölkerung in Dörfern und Städten nähert. Sie forderte deshalb die Politiker auf, endlich zu handeln um größere Schäden abzuwenden.

Vorstand Franz Hage von Alpwirtschaftlichen Verein Allgäu und Norbert Meggle von der Allgäuer Herdebuchgesellschaft machten noch einmal deutlich, dass durch die Präsenz eines Wolfes in diesem Jahr das Vieh in den Bergen nervöser war. Sie wollen sich nicht ausmalen, was passiert wenn mehrere Raubtiere künftig durch die Gegend streifen sollen. „Herdenschutzzäune und -hunde sind in unserem Gebiet nicht möglich“, rief Hage den Zuhörern zu und untermauerte dies mit Zahlen aus Frankreich. Dort geschehen mittlerweile 95 % der jährlich 11.000 Wolfsrisse in abgezäunten Weiden.

Große Einschnitte für den Tourismus im Allgäu befürchtet auch Angelika Soyer von den „Mir-Allgäuer“, Urlaub auf dem Bauernhof, falls sich die Population der Wölfe vergrößert. Schon jetzt fragen Urlaubsgäste nach, ob das Wandern in den Bergen und Wäldern noch sicher ist.

Dies Alles bekam Ministerpräsident Markus Söder auch schriftlich ausgehändigt mit der Forderung, schnellstmöglich zu handeln um den Abschuss des Wolfes zu ermöglichen. Söder versprach der Menge zu handeln, in dem gesetzlichen Rahmen der zur Verfügung steht. Im neuen „Aktionsplan Wolf“  der Staatsregierung sollen künftig wolfsfreie Regionen möglich sein. „Dazu kann auch das Allgäu gehören“, so Söder.