Kreisversammlung "Blauzungenkrankheit"
"Bei Risiken und Nebenwirkungen fragen Sie ihren Veterinär"
Da die Bundesfleckviehschau Ende März abgesagt wurde und bereits einige bayerische Landkreise in der Restriktionszone liegen, hat Kreisobmann Peter Fichtner den Leiter des Tölzer Veterinäramts Dr. Bernhard Hauser um einen Vortrag im Rahmen einer Kreisversammlung gebeten.
Dr. Hauser berichtete über das erste Auftreten der Blauzungenkrankheit und was sie für Mensch und Tier bedeutet. Das Virus wird kann Wiederkäuer und Kamele betreffen und zeigt anfangs keine starken und klar zuordenbaren Symptome. Die Gefäßschädigungen die durch das Virus verursacht werden sind jedoch für die Tiere äußerst quälend und schmerzend.
Wird ein Virusträger im Betrieb nachgewiesen, wird um den Betrieb eine Restriktionszone mit 150km Radius festgelegt.
Vorbeugen können die Landwirte durch Impfungen und indem sie die Tiere vor Gnitzen, welche Überträger sind, schützen. Die Kosten der Impfung sind nicht sehr hoch und ein Teil kann von der Tierseuchenkasse bezuschusst werden. Das aktuelle Problem ist die schlechte Verfügbarkeit des Impfstoffes.
Im Anschluss an seinen Vortrag machte Dr. Hauser auf den Tierschutz und sowie die Anforderungen und häufigsten Verstöße bei vor-Ort-Kontrollen aufmerksam.
Nachdem Dr. Hauser noch offene Fragen der Landwirte beantwortet hat, informierte Kreisobmann Peter Fichtner noch über aktuelle Themen: in Bezug auf den Mehrfachantrag betonte er, dass es wichtig ist, Holzlagerplätze, Silolagerplätze oder ähnliches herauszumessen und beim AELF zu melden. Hierzu gibt es einfach gehaltene Formulare.
Außerdem berichtete er über mögliche Verschärfungen bei der Düngeverordnung. Besonders die Wahl der Ausbringtechnik muss in Gebieten mit ungünstigen Voraussetzungen insbesondere Hanglagen angepasst werden. Der aktuelle Vorschlag und die angedachten Ausnahmeregelungen sind noch nicht zufriedenstellend. Fichtner machte dabei auf ein Gespräch der Kreisobmänner im Landwirtschaftsministerium aufmerksam.
Auch über das Volksbegehren zur Artenvielfalt und die Positionen des Verbandes wurden die Mitglieder vom Kreisobmann informiert.
Zum Abschluss hatte Kreisbäuerin Ursula Fichtner noch einige Anliegen: Bei einer Veranstaltung zur FFH-Managementplanung wurde wieder deutlich, wie wichtig und brisant das Thema Biber im Landkreis ist. Hier herrscht Melde- und Handlungsbedarf.
Die Wichtigkeit der Fortbildungen für Lehrer betonte Fichtner eindringlich. Nur durch eine bessere und fachlich korrekte Schulung von Lehrkräften kann eine neutrale und nicht einseitige Vermittlung von Lehrinhalten gewährleistet werden.
Ihr wichtigster Appel an diesem Abend kam ganz zum Schluss: Die Kommunalwahlen stehen an: Die Beteiligung von Frauen muss zunehmen und die Damen sollen sich trauen. Nur so können Frauen in der Politik gehört und verstanden werden.
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