Erntedankfest und Genusstag
Mit einem Festgottesdienst, der Erntekrone und Erntegaben begann am Sonntag, den 22. September 2024 das Kreiserntedankfest des Bayerischen Bauernverbandes in Ebrach.
Erntedank ist traditionsgemäß in erster Linie der Dank an den Schöpfer für die Ernte. Vom bäuerlichen Berufsstand wird dieser Dank noch gepflegt und in Ehren gehalten.
Seit einigen Jahren startet der Bauernverband, Kreisverband Bamberg, mit zahlreichen Ehrengästen, Landfrauen und Landwirten das Kreiserntedankfest in einer Kirche. Es ist eine hervorragende Symbiose, wenn zuerst unserem Schöpfer für die Ernte gedankt wird und anschließend beim Genusstag des Landkreises Bamberg, alle Besucherinnen und Besucher die regional erzeugten Lebensmittel in Gaststätten und Verkaufsständen verkosten können.
Nach dem Festgottesdienst zog ein Festzug mit zahlreichen Ehrengästen zum Festzelt am Marktplatz. Um 11:00 Uhr begrüße Landrat Johann Kalb alle anwesenden Gäste, vor allem Staatssekretär Martin Schöffel aus Kulmbach, der die Festrede übernahm.
Der Bezirkspräsident des Bayerischen Bauernverbandes, Hermann Greif, unterstrich in seiner Rede
die wichtige Bedeutung der Landwirte und Landfrauen bei der Erzeugung gesunder regionaler Lebensmittel. Er lobte, dass sich beim 7. Genusstag in Ebrach, duzende direktvermarktende bäuerliche Betriebe aus dem Landkreis Bamberg getroffen haben, um ihre selbst erzeugten Produkte zum Verkosten und zum Verkauf anzubieten. „Feines aus Wald und aus dem Wasser, von Feldern und aus Gärten, von kernig bis soft, von süß bis salzig – bei dem vielfältigen Angebot direkt von den Erzeugern bleibt kein Wunsch offen“, sagte Hermann Greif.
Allerdings ist die Verunsicherung auf den Bauernhöfen wegen der mageren Ernte, den niedrigen Erzeugerpreisen beim Getreide, sowie den Plänen der Bundesregierung zum Beispiel beim Tierschutzgesetz oder dem Mindestlohn immens", sagte Hermann Greif. "Die Wettbewerbsfähigkeit ist gefährdet, gleichzeitig sind wir in Bayern, in Deutschland und Europa aber auf eine funktionierende Landwirtschaft angewiesen.
Unsere Rinderhalter haben seit einigen Wochen mit der Verbreitung des Blauzungenvirus zu kämpfen.
Die Situation bei der Blauzungenkrankheit in Deutschland erfordert von jedem Rinderhalter jetzt eine bewusste Entscheidung für oder gegen die Impfung. Daher empfehlen wir als Bauernverband jedem Betriebsleiter, dies mit seinem Hoftierarzt sehr sorgsam zu analysieren.“
Außerdem gibt es weitere Herausforderungen für Weidetierhalter beim Thema „Wolf“
Unsere Schweinehalter sind seit einigen Jahren durch die ASP Afrikanische Schweinepest bedroht, weil
die Einschläge immer näherkommen. Nachdem in Hessen im Landkreis Groß-Gerau am 15. Juni 2024 ein erlegtes Wildschwein positiv auf ASP getestet wurde, steht das ASP-Virus nun vor den Toren Bayerns.
Ein Risikofaktor ist, dass Personen Lebensmittel aus Schweinefleisch aus bereits betroffenen Regionen mitbringen, unkontrolliert entsorgen und so kontaminierte Lebensmittel Wildschweine infizieren können.
Alle Reisenden, Arbeiter, LKW-Fahrer etc. sind aufgerufen, keine Lebensmittel aus Schweinefleisch aus Osteuropa oder Sardinien mitzubringen. Falls dennoch etwas mitgebracht wird, sollte das in geschlossenen Müllbehältern entsorgt werden.
Weiterhin haben unsere Landwirte mit der straken Zunahme durch Wildgänse im Bereich von Regnitz und Main, sowie den Baggerseen zu kämpfen. Auch der Biber nimmt immer mehr zu und verursacht weitere Schäden die nur teilweise durch die Untere Naturschutzbehörde entschädigt werden. Betroffene Landwirte bzw. Grundstücksbesitzer sollten immer Ihre Schäden dem Landratsamt melden.
Die Landwirtschaft hat viele Aufgaben, die Nahrungsmittelsicherung, die Bereitstellung von Bioökonomie, Erneuerbaren Energien, Artenvielfalt und Biodiversität bis hin zur Kohlenstoffbindung.
Die Stärkung dezentraler Energiebereitstellung und -versorgung sind zentrale Anliegen an die Politik in München und Berlin. Die Umsetzung der erneuerbaren Energien und die Bereitstellung von nachwachsenden Rohstoffen finden vorrangig im ländlichen Raum statt und stärken ihn sowie die Land- und Forstwirtschaft.
Wesentliche Leitlinie für die Bereitstellung regenerativer Energien muss eine regionale Wertschöpfung für die Landwirtschaft in Bayern sein. Bei Projekten der dezentralen Energieerzeugung über regenerative Quellen müssen Bürger-Bauern-Projekte, Kooperationsprojekte oder genossenschaftliche Projekte Vorrang in der Planung, Genehmigung und Umsetzung haben.
Abschließend bedankte sich Hermann Greif für die vielen Arbeiten die zur Vorbereitung des Kreiserntedankfest und dem Genusstag in Ebrach durch ganz viele Ehrenamtliche in den Vereinen, bei den Landfrauen und im Bauernverband gemacht wurden.
Marion Link und Tobias Kemmer appellieren an alle Verbraucher bei ihren Einkäufen immer auf regional erzeugte Lebensmittel zu achten. Dazu gibt es vom Landratsamt und Stadt Bamberg einen Genussführer mit vielen Adressen.
Verantwortlich für den Inhalt: BBV Bamberg, Werner Nützel