Fachtagung Ökolandbau
© BBV Gunselmann T.

Fachtagung „Ökologischer Landbau"

Die diesjährige „Fachtagung für ökologischen Landbau“ des BBV zeigte neue Vermarktungswege für Biobetriebe auf

17.02.2021 | Der Bayerische Bauernverband lud alle Landwirte, die einen Biobetrieb bewirtschaften oder an der Umstellung von konventioneller Landwirtschaft zur Ökologischen Landwirtschaft Interesse haben zur Online Tagung ein.

Bio bleibt im Trend

Die Vielfalt der landwirtschaftlichen Betriebe in Franken ist groß: Von kleinen Nebenerwerbsbetrieben, bis zu Vollerwerbsbetrieben, von Ackerbaubetrieben über Sonderkulturbetriebe bis hin zu spezialisierten Energieerzeugungs-  oder Tierhaltungsbetrieben erstreckt sich die Bandbreite der Höfe.
Auch gibt es in jeder dieser Sparten immer mehr ökologisch wirtschaftende Betriebe und Betriebsleiter, die sich sehr intensiv mit dem Thema „Umstellung auf ökologischen Landbaus“ auseinandersetzen.
Gerade diese Vielfalt der Landwirtschaft stellt den Bayerischen Bauernverband (BBV) immer wieder vor großen Herausforderungen bei der Vertretung der unterschiedlichen Interessen seiner Mitgliedsbetriebe. Denn es sollen möglichst alle Bereiche kompetent beraten werden und Unterstützung finden.
Dank der erfahrenen Fachreferenten und des großen Netzwerkes, auf das der BBV zurückgreifen kann, gelingt ihm dies auch. In regelmäßigen Abständen organisiert der BBV interessante Bildungsangebote  und Fachtagungen für einzelne Betriebszweige.  

In diesen Tagen fand die alljährliche Fachtagung des BBV mit dem Schwerpunkt ökologischen Landbau in einem Online-Format statt.

Die Tagesordnung war sehr breit gefächert. Von Herrn Matthias Görl, dem Fachberater für ökologischen Landbau vom Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten, konnten gut 30 Teilnehmer zunächst die aktuellen Vermarktungschancen für landwirtschaftliche Erzeugnisse auf dem Ökomarkt erfahren. Auch die Zahl der Betriebe, die Ihre Produktion auf Ökolandbau umstellen ist weiter angestiegen. Ihr Anteil liegt bayernweit zwischenzeitlich bei über 10 Prozent der Betriebe – Tendenz weiter steigend! Gerade flächenstarke Betriebe wagen den Schritt in die ökologische Bewirtschaftung, weshalb der Anteil der ökologisch bewirtschafteten Flächen noch etwas höher liegt.

 

Mit Kooperationen zum Erfolg

Mit Peter Schlund kam deshalb auch ein Praktiker als Referent zu Wort, der die Chancen aber auch die Notwendigkeit von Kooperationen bei der Umstellung von reinen Ackerbaubetrieben auf Ökolandbau seinen Berufskollegen näher brachte.


Als Agraringenieur, praktizierender Öko-Landwirt mit Schwerpunkt Marktfruchtanbau, Lohnunternehmer und Kompostplatzbetreiber kennt er die sensiblen Stoffkreisläufe im Ackerbau wie seine Westentasche. Ein Baustein zur erfolgreichen  Umstellung seines Betriebes war deshalb neben der Belieferung einer nahe gelegenen Öko-Biogasanlage mit Kleegrassilage  auch eine Futter-Mist-Kooperation, die er als viehloser Betrieb mit einem geflügelhaltenden Kollegen eingegangen ist. Damit sichert  sich Schlund den Nährstoffkreislauf auf seinen Feldern und die Düngung seiner Früchte mit höherem Nährstoffbedarf kann damit gezielter erfolgen.

 

Die „Main-Öko-Erzeugergemeinschaft“ bietet neue Vermarktungschancen

Ein weiteres Highlight war die Vorstellung einer Öko-Erzeugergemeinschaft (EZG)  auf fränkischer Ebene.
Gerade in der gebündelten Vermarktung ökologischer Produkte steckt noch viel Potential, die speziell für kleine Betriebe der Schlüssel zum wirtschaftlichen Erfolg sein kann. Der Name der neuen EZG steht bereits fest und wurde patentrechtlich geschützt: Die  „Main-Öko“ mit Sitz in Würzburg soll in Zukunft weitere Vermarktungswege für Ökobetriebe eröffnen. Sie entstand aus der alteingesessenen unterfränkischen EZG „Main-Korn“, die auf die Vermarktung konventioneller Druschfrüchte wie Raps, Dinkel und Durum spezialisiert ist. Die bisherigen Abnehmer der EZG haben immer mehr Interesse auch an  ökologischer Ware gezeigt. Deshalb lag es nah, so Referent Torsten Gunselmann von der BBV  Hauptgeschäftsstelle Oberfranken, dass man die guten Kontakte zu Weiterverarbeitern nutzen wollte und diese Vermarktungswege auch Ökobetrieben anbieten könnte.

Wer Interesse an dieser neuen EZG „Main-Öko“ deren Name auch ein identitätsstiftendes Signal und ein Zeichen für die Verwurzelung mit der Region Nordbayerns ausdrücken soll, möge sich mit dem BBV-Mitarbeiter und Geschäftsführer der EZG „Main-Korn“ in Würzburg, Herrn Thomas Zehnter in Verbindung setzen.
Die Kontaktdaten lauten:
Thomas  Zehnter, BBV-HGSt Würzburg, Tel.: 0931 27 95 603
oder Mail: thomas.zehnter@bayerischerbauernverband.de

Eine Mitgliedschaft lohnt sich für sämtliche fränkische Ökobetriebe mit Marktfruchtanbau auf alle Fälle, denn bereits jetzt ergeben sich gute Vermarktungsmöglichkeiten für Bio-Braugerste zur Ernte 2021.