1. Gemeinsamer Landfrauentag Bayreuth und Pegnitz als Online-Veranstaltung
Bauern sind keine Buhmänner
Ähnlich ist es mit dem Jahresthema der Landfrauen in diesem Jahr, das "Richtig gut leben?!" lautet. Wie soll das aber in Zeiten einer Vielzahl von Vorwürfen gegen die Landwirtschaft gehen?
"Die Bauern sind bei allen Dingen die Buhmänner", sagte Kreisbäuerin Angelika Seyferth. Sie sprach von einer "ganz harten Zeit". Viele Betriebe stünden in den kommenden Monaten vor dem Aus. Als einen Grund dafür nannte sie das angekündigte Verbot der Anbindehaltung. "Viele fragen sich, wie es weitergehen soll, so die Kreisbäuerin.
Landwirte sind systemrelevant
Doch es gibt nicht nur negative Botschaften. Corona habe gezeigt, dass die Landwirte systemrelevant sind. Deshalb konnten sie auch ihrer Arbeit nachgehen und gerade als Direktvermarkter seinen sie gefragt gewesen. Es habe sich herausgestellt, dass die Forderung nach einem eigenen Schulfach Alltagskompetenzen richtig ist. Denn gerade in Zeiten von Lockdown und Homeoffice habe zum Beispiel das Kochen zu Hause wieder einen ganz neuen Stellenwert erfahren.
Pfarrer Hannes Schott sagt, dass es dringend notwendig ist, dass auch die Kirche wieder mehr Freude und Spaß zeigt. Hannes Schott, bekannt aus seiner Zeit an der Katharina-von-Bora-Kirche in Bayreuth-Meyernberg und heute tätigt an der evangelisch-lutherischen Kirchengemeinde St. Jakob in Nürnberg. Schott weiß, wovon er spricht, wurde doch besonders durch seine humorvollen Andachten auf Radio Mainwelle, seine Wirkung beim Kirchenkabarett "Zammgebicht" und seine Buchveröffentlichungen auch einem breiten Zuhörerkreis bekannt.
Der Glaube trage durch schwere Zeiten, sagte Schott, der aus Heinersreuth stammt. Deshalb wäre auch vieles leichter, wenn die Kirche etwas lockerer wäre. Jesus sei ein froher und freundlicher Mensch gewesen, auch wenn er, geprägt von Passion, Karfreitag und Kreuzestod, meist ernst dargestellt wird. Nicht umsonst sei ja von der frohen Botschaft die Rede.
Zahlreiche Ehrengäste hatten sich außer den rund 60 Teilnehmern zum virtuellen Landfrauentag angemeldet. Sie alle bedankten sich, dass der Landfrauentag trotz Corona stattfindet und drückten ihre Anerkennung aus. Die Landfrauen hätten viel mehr Wertschätzung verdient, so der FDP-Bundestagsabgeordnete Thomas Hacker. Silke Launert, CSU-Bundestagsabgeordnete sagte, dass das Leben auf dem Land vor allem Bodenständigkeit, Verwurzelung und Tradition bedeute.
Landfrauen hätten sich schon immer neuen Herausforderungen stellen müssen und dies auch erfolgreich getan, so Landrat Florian Wiedemann. Er betonte besonders die starke Funktion der Landwirtschaft als Bewahrer der Naturschönheiten. "Sie tragen dazu bei, dass unser schöner Landkreis Bayreuth so liebenswert erhalten wird, wie er ist", so Wiedemann weiter. Bayreuths zweiter Bürgermeister Andreas Zippel würdigte die Landfrauen als einen der größten Verbände im ländlichen Raum. Die Landfrauen schaffen es scheinbar problemlos, Alltag, Familie, Beruf und Ehrenamt unter einen Hut zu bringen. Christa Reinert-Heinz vom Amt für Landwirtschaft erinnerte daran, dass die Ämter Bayreuth und Münchberg zum 1. Juli zusammengelegt werden und versicherte, dass der Dienstbetrieb wie gewohnt weitergeht. Auch die Landwirtschaftsschulen sollen erhalten bleiben. Im September soll ein neuer einsemestriger Studiengang Hauswirtschaft starten.
Wenn wir richtig gut leben wollen, müssen wir auch deutlich machen, wo uns der Schuh drückt in der Landwirtschaft. Nur so können wir Veränderungen bewirken, sagte Landesbäuerin Anneliese Göller. Landfrauen seien mit verantwortlich für den Betrieb und leisten einen großen Beitrag. Deshalb rief sie alle ihre Berufskolleginnen auf, am Ball zu bleiben und Themen mitzugestalten.
Statt des Bayreuther Landfrauenchores, der bislang alle Landfrauentage musikalisch umrahmt hatte, spielte coronabedingt diesmal Alleinunterhalter Siggi Stadter auf und schaffte es, auch online für Stimmung zu sorgen.
Ein Quiz mit Verlosung von Sachpreisen rundete unseren ersten virtuellen Landfrauentag ab.
Ziehung der Gewinner
Die Ziehung der Gewinner erfolgte durch Marion Speckner von der BBV-Geschäftsstelle und Siggi Stadter.
Als Preise gab es ein von Pfarrer Hannes Schott gespendetes Buch von ihm, Siggi Stadter spendierte seine CD und von der Käserei Bayreuth bekamen wir drei Käsekörbe gespendet.
Folgende Personen wurden gezogen:
1. Karin Porsch, Fenkensees - Buch
2. Johannes Scherm, Geschäftsführer Maschinenring Bayreuth-Pegnitz - CD
3. Elfriede Rettner, Frankenhaag - Käsekorb
4. Katharina Köhler, Zettlitz - Käsekorb
5. Rosi Höhn, Frankenhaag - Käsekorb