Mutterkuhbetrieb Norber Böhmer
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Norbert Böhmer mit Mutterkühen auf seiner staubtrockenen Weide, wo er jetzt schon täglich zufüttern muss

Auch Mutterkuhbetriebe von Trockenheit betroffen

Aus Gras wird Fleisch, aber nur wenn genügend wächst

23.08.2018 | Nicht nur Milchviehhalter in weiten Teilen von Oberfranken haben wegen der Trockenheit Probleme genügend Futter für den Winter zu ernten und einzulagern, sondern auch Mutterkuhbetriebe.

Deshalb organisierte Dieter Heberlein von der Hauptgeschäftsstelle in Bamberg einen Pressetermin mit dem Fränkischen Tag in Schrenkersberg. Dort hält der Landwirt Norbert Böhmer mit seiner Familie 40 Simmentaler Fleckvieh Mutterkühe mit zwei genetisch hornlosen Bullen einschließlich der weiblichen Nachzucht. Er erzeugt Absetzerfleisch von den 9 Monate alten männlichen Tieren und vermarktet diese ab Hof und auf zwei Bauernmärkten.


Im letzten Jahr hat er 700 Silageballen für die Stallfütterung, die von November bis Anfang Mai geht, gewickelt und eingelagert. In 2018 konnte er erst 350 Silageballen von seinen Wiesen heimfahren. Problematisch ist, dass seit 14 Tagen auf den Weiden, die staubtrocken sind, nichts mehr nachwächst und er jetzt schon Silageballen zufüttern muss. Täglich hofft er auf Regen, der aber bisher ausgeblieben ist. Er wird bis zum Winter seine Herde abstocken und auch Futter, Heu und Silage zukaufen, das aber im Preis schon angezogen hat. Da für seinen Biobetrieb fast kein Biorauhfutter angeboten wird, hofft er, dass er in diesem Extremjahr die Erlaubnis erhält, konventionell erzeugtes Heu und Silage zukaufen zu können.

 

© BBV Norbert Böhmer mit einem T-Bone Steak
Norbert Böhmer mit einem vakumierten T-Bone Steak, das ca. 4 Wochen abgehängt war