Kreisbäuerin Angelika Seyferth, Bezirksheimatpfleger Günter Dippold, stv. K
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Pegnitzer Landfrauentag

Bezirksheimatpfleger Günter Dippold sprach beim Landfrauentag

17.01.2018 | „Das ist Heimat“ lautet heuer das Jahresthema der Landfrauen im Bayerischen Bauernverband. Von Prof. Dr. Günter Dippold waren kritische Töne zum Thema „Heimat“ zu vernehmen.

Heimat sei etwas anderes, als das, wozu sie ein verkitschtes Heimatbild gemacht habe. Derzeit seit Heimat in aller Munde, sie scheine ein gutes Image zu haben. Doch Vorsicht: Schon einmal in den 50er Jahren sei der Begriff so viel benutzt worden, dass er verbraucht und verkitscht wurde. Auch nannte es Dippold bedauerlich, dass der zur Heimat gehörende Gemeinsinn derzeit verloren gehe. Nicht nur Gesangs- und Geschichtsvereine, auch Sportvereine haben mehr und mehr mit Mitgliederschwund zu kämpfen. Gemeinschaft werde oft als Ballast empfunden, bedauerte der Heimatpfleger.
Viele Menschen hätten vor dem Hintergrund der Globalisierung Furcht vor Veränderung und Angst vor Fremden. Vielen sei damit ein wirkliches Heimatgefühl abhandengekommen. Dabei stamme vieles, was als typisch fränkisch gilt und unsere Heimat prägt, von Auswärtigen: das Markgräfliche Opernhaus in Bayreuth beispielsweise von Giuseppe Galla Bibiena aus Parma, Schoss Seehof bei Bamberg von Antonio Petrini aus dem Trentiono und selbst das Frankenlied hat Viktor von Scheffel gedichtet, der aus dem Badischen kam.

Karin Seehofer als Ehrengast

Die Gattin des bayerischen Ministerpräsidenten, Karin Seehofer, die als Ehrengast beim Pegnitzer Landfrauentag war, sagte, dass die Landfrauen sehr genau wüssten, wie wichtig es ist, verwurzelt zu sein. Sie bezeichnete die Landfrauen als beeindruckende Vorbilder, die sich Tag für Tag in die Gemeinschaft einbrächten. Jeder, der für sich seine Heimat gefunden hat, kann sich glücklich schätzen.
Als ein Stück Tradition und damit auch als ein Stück Heimat bezeichnete der Pegnitzer Bürgermeister Uwe Raab die Landfrauen. „Heimat heißt für mich, Kultur zu wahren, Natur zu wertschätzen und den Boden zu achten. Kreisobmann Karl Lappe rief dazu auf, sich auf sinkende Preise einzustellen. „Nach jedem Hoch kommt ein Tief“, sagte er.