Pottensteiner Bauerntag
Agrarpolitische Sprecherin der CSU-Fraktion im Landtag sprach zur regionalen Landwirtschaft
147 Menschen ernährt jeder Landwirt in Deutschland. Rund 168 Milliarden Euro Umsatz generiert die Land- und Ernährungswirtschaft zusammen mit dem vor- und nachgelagerten Bereich, so Petra Högl. Wir müssen unsere heimische Landwirtschaft mit aller Kraft erhalten, damit wir nicht die Milch aus Trockenpulver aus Übersee und ein Schnitzel aus einem chinesischen Schweinehochhaus mit 34 Stöcken importieren müssen.
Bei der Frage, ob Bio oder konventionell sagte Högl, dass beides seine Berechtigung hat. Es gibt in Bayern 15 Prozent Ökobetriebe, die mit ihrem Erzeugerpreisen auskommen. Der Ökolandbau muss sich am Markt entlang entwickeln. Großes Thema ist derzeit das „Mercosur-Abkommen“. Unsere Industrieprodukte, wie hochwertige Maschinen von Siemens, Bosch, ZF und Schaeffler exportieren wir besser nach Südamerika, da die Zölle künftig wegfallen. Dafür liefern Brasilianer und Argentinier ihre Produkte zollfrei nach Europa, vor allem im Rinderbereich.
Högl erinnerte auch an den Zukunftsvertrag 2023 mit dem Bayerischen Bauernverband. „In der Umsetzung befindet sich derzeit ein Großteil der Maßnahmen“, sagte Högl. Verlässlichkeit und Planungssicherheit brauchen die Landwirte, fordert auch sie ein, da sie selbst aus der Landwirtschaft kommt. Beim Bürokratieabbau fordert sie die Abschaffung der Stoffstrombilanz und Möglichkeiten der Digitalisierung. Mehrfach gleiche Angabe für Förderanträge sollen vermieden werden. Nicht erforderliche Statistiken sollten weggelassen werden und Fristen beim Sachkundenachweis sollten verdoppelt werden.
Für die Dachmarke Bayreuther Land warb Landrat Florian Wiedemann. In zwei Hofläden gibt es derzeit die Waren, er warb für die kurzen Wege in den Lieferketten.
Leiter des Amtes für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Bayreuth-Münchberg, Michael Schmidt, bedankte sich bei Högl, dass es 19 Studierenden der Landwirtschaftsschule möglich gewesen war, an den täglichen Arbeiten des Agrarausschusses in München teilhaben zu dürfen.
In den Ministerien brauchen wir mehr Sachverstand, warb Kreisobmann Karl Lappe. Auch mehr Praktiker brauchen wir, so Lappe. Ausgleichsflächen für ein Baugebiet auszuweisen, sei Blödsinn, das ist für Europa nicht zumutbar. „Hackschnitzel stehen auf der Negativliste“, wie kann das sein, fragte Lappe. Wir können das Bundeswaldgesetz und das Heizungsgesetz in die Tonne treten.