Dorfhelferinnen
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Kreisbäuerin Maria Krammer (links) empfing die neue Dorfhelferin Paula Geißinger mit Blumen.

Dorfhelferinnen dringend gesucht

Jahresversammlung des KDBH-Ausschusses BGL

30.10.2020 | Rund 37.000 Stunden soziale Betriebshilfe, 43 Einsätze in Privathaushalten und 32 Einsätze zur Urlaubsvertretung und Stallaushilfe wurden im vergangenen Jahr im Bereich der Station Berchtesgadener Land der Katholischen Dorfhelferinnen und Betriebshelfer (KDBH) von circa 40 Kräften geleistet.

Diese stolze Zahl konnte Einsatzleiter Franz Fagerer vom Maschinen- und Betriebshilfsring Laufen, über den die Einsätze koordiniert werden, dem Ausschuss der Station Berchtesgadener Land der KDBH bei seiner Jahresversammlung überbringen. Trotzdem ist die Situation gerade bei den Dorfhelferinnen in der Region nicht zufriedenstellend, denn es fehlen Einsatzkräfte. Von den drei beim KDBH angestellten Dorfhelferinnen sind zur Zeit zwei in Mutterschutz. Umso erfreulicher ist es, dass mit Paula Geißinger, die auch bei der Ausschussitzung anwesend war, eine neue Kraft als Dorfhelferin ab dem 01. November im Landkreis tätig sein wird.

Kreisbäuerin Maria Krammer begrüßte die Anwesenden, darunter auch Johanna Hell, Geschäftsführerin der  KDBH in  Bayern, der seinen Sitz in Landshut hat. Die KDBH GmbH ist seit gut zwanzig Jahren Arbeitgeberin der Dorfhelferinnen und Dorfhelfer in Bayern. Träger sind der Bayerische Bauernverband und der Landescaritasverband. Dorfhelferinnen leisten wertvolle Arbeit, wenn Familien wegen Krankheit oder anderen Notsituationen kompetente Hilfe brauchen, zum Beispiel bei Krankenhausaufenthalten, Verhinderungspflege, Arbeitsunfähigkeit, Schwangerschaft und Mutterschutz oder im Todesfall. Dazu haben Dorfhelferinnen eine maßgeschneiderte fundierte Ausbildung. Ausbildungsvoraussetzung ist mindestens ein Hauptschulabschluss und die Abschlussprüfung Hauswirtschaft.

Damit die Einzelkämpferinnen in dringenden Fragen eine Ansprechperson haben, an die sie sich wenden können, gibt es die ehrenamtlichen Einsatzbegleitungen. Im Berchtesgadener Land ist dies Stefanie Steiner aus Anger. Auch sie war bei der Ausschussitzung anwesend. Auch bei den Einsätzen der Dorfhelferinnen, so Johanna Hell, habe man in diesem Jahr die Auswirkungen von Corona  gespürt. Viele Operationen oder Reha-Aufenthalte seien entfallen, entsprechend weniger Einsätze waren nachgefragt. Dennoch habe man es aus eigener Kraft geschafft und mußte  keine Kurzarbeit für die Beschäftigen anmelden. Dies gelte auch für die Region, so Einsatzleiter Franz Fagerer. Im April und Mai sei der Einsatz der Betriebshelfer fast zum Erliegen gekommen, erst nach Pfingsten war wieder ein leichter Anstieg der Einsätze zu verzeichnen. In Betrieben mit positiv getesteten Personen habe man keine Einsätze getätigt. Man sei bis jetzt noch mit einem „blauen Auge“ davongekommen, die weitere Entwicklung sei aber nicht absehbar, so sein Fazit. Man sei nach wie vor ständig auf der Suche nach Fachkräften, denn die Fluktuation sei groß.

Den Jahresabschluss für die Dorfhelferinnen trug Patrick Berndlmaier von der Geschäftstelle des Bayerischen Bauernverbandes vor. Trotz leichter Mehrausgaben ist der Kontostand noch im positiven  Bereich, allerdings sind die finanziellen Ressourcen knapp. Die wertvolle Arbeit der Dorfhelferinnen kann durch Spenden von Privatpersonen, Vereinen oder anderen Organisationen unterstützt werden. 

Text: Monika Konnert