Landfrauen bauen musikalische Brücken
Chöretreffen des Bezirks Oberbayern
Bericht von Maria Horn
Dieses Chöretreffen wird im Turnus von zwei Jahren an verschiedenen Orten ausgetragen. Rund 360 sangesfreudige Damen waren gekommen um einen unbeschwerten Tag im Zeichen der Musik zu erleben. Auftakt war ein festlicher Gottesdienst in der Pfarrkirche St. Andreas, im Poststall wurde dann anschließend die Gemeinschaft gepflegt, und vor allem gesungen.
Das Teisendorfer Gotteshaus war für den Anlass des oberbayerischen Landfrauenchöretreffens festlich geschmückt und Pfarrer Martin Klein hieß die Damenschar aufs herzlichste willkommen. „Heute ist alles in der Hand singender Frauen“ meinte er mit einem Augenzwinkern und hielt in einer kurzen Betrachtung die Bedeutung von Musik und Gesang für den einzelnen und für die Gesellschaft vor Augen. Die musikalische Gestaltung der Messe übernahmen die Gastgeber, der Landfrauenchor Berchtesgadener Land mit ihrer Leiterin Anja Warislohner. Volksmusikpfleger Hansl Auer sorgte für die musikalische Begleitung der Frauenstimmen und das harmonische Klangbild bezauberte die Gottesdienstbesucher auf ganz besondere Art. Selbst Pfarrer Klein zeigte sich am Ende der kirchlichen Feier beeindruckt und meinte „Ihr wart heute sehr gut“. Dass den Landfrauen das Singen im Blut liegt, das zeigte sich bereits beim Schlusslied in der Kirche. Spontan stimmten alle Anwesenden in den Refrain des Schlussliedes mit ein, so dass sich unter dem Kirchengewölbe ein imposantes Klangbild von mehreren hundert Stimmen entwickelte. Vor dem Gotteshaus wartete bereits die Musikkapelle Teisendorf, um mit den Landfrauen durch die Teisendorfer Straßen in Richtung Poststall zu ziehen. Zuvor gab es noch einen Zwischenstopp vor dem Schulgebäude und alle Teilnehmerinnen stimmten in einen fröhlichen Jodler mit ein.
Im Poststall war alles bestens gerichtet für das Chöretreffen. Unter Federführung von Resi Enzinger erwartete die Frauen ein festlich, frühlingshaft geschmückter Saal. Die ohnehin schon lockere und stimmungsvolle Laune wurde durch die liebevolle und farbenfrohe Dekoration zusätzlich bestärkt. Die Gastgeber hießen ihre Chorkolleginnen aus Oberbayern mit zwei Liedern willkommen, bevor Kreisbäuerin Maria Krammer die Begrüßung in verbaler Form übernahm. Sie freute sich, dass 12 Chöre aus Oberbayern und zahlreiche Ehrengäste gekommen waren, unter ihnen die Ehrenlandesbäuerin Annemarie Bichl, Bezirksbäuerin Christine Singer, Ehrenkreisbäuerin Marianne Landauer und die langjährige ehemalige Chorleiterin Anni Stadler. Auch Landrat Georg Grabner, Bezirksrat Georg Wetzelsberger, Bezirksbauernverbandsdirektor Walther Pittroff und Bauernverbandsgeschäftsstellenleiter Matthäus Michlbauer sowie Amtsvorgänger Reinhard Lampoldshammer gaben den Damen die Ehre durch ihre Anwesenheit.
Die Bezirkschorbeauftragte Elisabeth Mayerhofer stellte in ihrem Grußwort Vergleiche an. „Wer singt lernt eine zweite Sprache, durchbricht die Mauern der Vereinsamung und ist wie eine Brücke die die Menschen zusammenbringt. Der Landfrauenchor Berchtesgadener Land hat heute diese Brücken gebaut“, sagte die Bezirkschorbeauftragte, selbst Kreisbäuerin im Landkreis Freising. Als Zeichen des Dankes und der Anerkennung für die geleisteten Vorarbeiten zu dieser Großveranstaltung überreichte Elisabeth Mayerhofer gemeinsam mit Kreisobmann Georg Baumgartner Blumenpräsente an Kreisbäuerin Maria Krammer, Chorleiterin Anja Warislohner und Chorbeauftragte Maria Maier. Bezirksbäuerin Christine Singer zeigte sich beeindruckt vom Gottesdienst, den nachhaltigen Worten des Pfarrers und den treffenden Fürbitten, die auf das Chorwesen der Landfrauen zugeschnitten waren. Den singenden Landfrauen rief sie zu: „Ihr seid die Botschafterinnen für den bäuerlichen Jahreskreis“.
Bürgermeister Thomas Gasser war es ein Anliegen, die zahlreich erschienen Damen im Namen der gastgebenden Gemeinde zu begrüßen. Er meinte, dass die Landfrauenchöre in Teisendorf genau richtig sind. Denn immerhin gibt es in der Marktgemeinde 14 Chöre und 300 landwirtschaftliche Betriebe. Den Reigen der Grußwortredner beschloss Landrat Georg Grabner. Er bezog sich auf das Sprichwort: „Da wo man singt, da lass Dich ruhig nieder, denn böse Menschen kennen keine Lieder“ und wünschte mit launigen Worten viel Freude am Singen.
Wie groß die Freude, die Leidenschaft und die Begeisterung am Singen ist, das zeigte sich nach dem stärkenden Mittagessen, als alle teilnehmenden Chöre der Reihe nach die Bühne betraten um mit jeweils zwei Liedern eine Kostprobe aus ihrem Repertoire abzugeben. Insgesamt waren es rund 360 Sängerinnen aus 13 oberbayerischen Chorgemeinschaften, die beim Chöretreffen ihre Stimmen erhoben. Überwiegend stützen sich die Frauen auf Liedgut von Komponisten der Gegenwart. Die Thematik befasste sich mit dem Frühjahr, dem bäuerlichen Dasein und den „kleinen Freuden“ des Lebens. Kurzweilig und unterhaltsam verlief der Nachmittag. Die Landfrauen aus Oberbayern haben mit ihrem Gesang eine nachhaltige musikalische Spur hinterlassen, und bewiesen dass man neben der vielen Arbeit in Haus und Hof auch ein Hobby pflegen kann, das nicht nur einem selbst sondern auch anderen Menschen viel Freude bringen kann.
Die teilnehmenden Landfrauenchöre kamen aus dem Berchtesgadener Land, den Landkreisen Altötting, Miesbach, Landsberg am Lech, Fürstenfeldbruck, Weilheim-Schongau, Starnberg, Dachau, Pfaffenhofen, Freising, Mühldorf, Traunstein und Rosenheim.