Rindfleisch essen
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Vor über 100 Zuhörer referierte der Agraringeneur zum Thema Rindfleisch.

Rinder: Klimakiller oder unersetzbar?

Vortrag von Ulrich Mück in Weibhausen

30.05.2022 | Welche Bedeutung Rinder für die nachhaltige Landwirtschaft, für die Ernährung und den Klimaschutz haben beleuchtete der Agraringenieur und langjährige Öko-Berater für Grünland und Rinderhalter.

Dass ökologische Einstellung und Ernährungsverhalten oft weit auseinander klaffen, wurde schon oft von aufmerksamen Beobachtern festgestellt. Auch der Biomilchmarkt boomt – aber rindfleischlose, vegetarische und vegane Öko-Ernährung liegt im Trend. Um diese Gegensätze zu beleuchten hatte die Ökomodellregion Waginger See - Rupertiwinkel zusammen mit der Geschäftsstelle des Bayerischen Bauernverbandes in Traunstein zu einer Info-Veranstaltung mit dem Thema "Rinder: Klimakiller oder unersetzbar?" eingeladen.

Ohne Rindfleischkonsum ist nachhaltige Landwirtschaft jedoch nicht realisierbar, meint Ulrich Mück, der freiberuflich in Projekten sowie für Demeter arbeitet. Kälber auf Betrieben können auf Dauer nur artgerecht gehalten und aufgezogen werden, wenn der Verbraucher auch das so erzeugte Biofleisch schätzt.

Über 60 Prozent der landwirtschaftlich nutzbaren Landflächen seien Grünland, das nur durch Wiederkäuer, Raufutterfresser und insbesondere Rinder für menschliche Ernährung genutzt werden könne. Grünland speichere bereits jetzt sehr viel mehr CO2 und könne zusätzlich sehr viel mehr speichern als Ackerflächen. Mück zeigte auch auf, wie hoch der Anteil der Tiere ist, die mit Getreide gefüttert werden, das eigentlich für die Menschen gedacht sein sollte. Im Gegensatz dazu fressen die Rinder den Menschen Gras und Raufutter nicht weg. "Wo soll Milch in großen Mengen herkommen, wenn wir keine Rinder mehr haben?