Stephanie Ertl, Verbraucherservice und Rosmarie Maier, Kreisbäuerin
© BBV Angelika Zach

Landfrauen informieren sich

über nachhaltige Kleidung

20.11.2019 | Kleiderkauf im digitalen Zeitalter

Das Bildungswerk des Bayerischen Bauernverbandes lud zu einem Frühstücksbuffet mit einem lehrreichen Vortrag des Verbraucherservice Bayern ein.

Das Thema lautete:

Schöne neue Einkaufswelt : Kleiderkauf im digitalen Zeitalter und

Hautverträglich, ökologisch, fair - Wie erkenne ich nachhaltige Kleidung?

Modisch und preiswert, so kleiden wir uns gern. Doch wie das schicke T-Shirt oder die neue Hose produziert wurde, ist auf den ersten Blick nicht ersichtlich. Mit bunten Logos und Aussagen wie „Bio“ werben Hersteller für ihre Textilien. Was verbirgt sich dahinter? Welche Label sind aussagekräftig?

Einige Gütesiegel beziehen sich zum Beispiel nur auf den Einsatz von ökologisch produzierter Baumwolle, aber die Weiterverarbeitung und die Arbeitsbedingungen bei den Näherinnen spielt keine Rolle. Vor allem bei Funktionskleidung die wasserabweisend und schmutzabweisend ist, wurde festgestellt, dass hier auf ein Kilogramm Textilien ein Kilogramm Chemikalien kommen. Diese Schadstoffe sind dann in den Gewässern nachweisbar. Ein weiterer Trend ist der Used Look. Hier werden vor allem Jeans so bearbeitet, dass sie wie gebraucht aussehen. Dabei setzen die Arbeiter vor allem auf die Sandstrahltechnik, was bei diesen sehr oft zu Lungenkrankheiten führt, da entsprechende Schutzmaßnahmen während der Bearbeitung nicht durchgeführt werden. Ein weiteres großes Problem ist der Einsatz von Farben. 20 Prozent des industriellen Wasserverbrauches wird durch Färben und Veredeln der Textilien benötigt.

Der Versandhandel boomt, gerade Kleidung wird zunehmend online bestellt. Welche Chancen und Gefahren gehen damit aus Umweltsicht einher?

Bereits 15 Prozent der Kleidung wird online gekauft, erklärte Ertl. Hier empfahl sie den Landfrauen, wirklich nur das zu bestellen, was man wirklich braucht und sich nicht durch Sonderangebote verführen zu lassen. Denn sehr oft wird mehr bestellt und dann wieder zurückgeschickt, was natürlich der Ökobilanz schadet.