BBV Politikergespräch
Rita Hagl-Kehl und Thomas Erndl im Gespräch
Am 24.08.2021 fand eine politische Fragerunde der Kreisvorstandschaft des BBV Deggendorf mit den Bundestagsabgeordneten Thomas Erndl (CSU) und Rita Hagl-Kehl (SPD) statt. Zu Beginn begrüßte stellvertr. Kreisobmann Joseph Waas die Anwesenden der Kreisvorstandschaft des BBV Deggendorf, Kreisbäuerin Rosmarie Mattis und Geschäftsführerin Ingrid Ecker und erläuterte im Anschluss die vorherrschenden Probleme, denen sich die Landwirtschaft derzeit gegenübersteht. Dazu gehören unter anderem die neue Düngemittelverordnung, die zuletzt für Unmut unter den betroffenen Landwirten gesorgt hatte. Die unerwartete und nicht nachvollziehbare Umwandlung von grünen Gebieten in rote Gebiete und sorgte für großen Ärger. Es stellte sich heraus, dass die für das Gutachten des Grundwasserkörpers 124 Arnstorf herangezogene Messstelle nicht funktionstüchtig ist. Trotz der bekannten Missstände ist der Austausch durch die Behörden bis dato jedoch nicht erfolgt. Die Zuverlässigkeit weiterer Ablesevorrichtungen müsse gegeben sein. Die ständig neuen Bestimmungen machen es den Landwirten immer schwerer, den Anforderungen sowohl personell als auch finanziell gerecht zu werden und bedrohen die Existenz.
Frau Ecker stellte zur Diskussion, wie sich die Landwirte unter den derzeitigen Bedingungen und unter immer schärferen Auflagen mit dem globalen Markt konkurrieren sollen und wünschte sich von Seiten der Politik mehr Bewegung in dieser Frage.
Frau Hagl-Kehl betonte die Wichtigkeit der Einführung eines staatlich verifizierten Labels, um die Verlässlichkeit von Angaben über das Herkunftsland von Produkten für die Verbraucher zu gewährleisten. Momentan sei die Transparenz für die Verbraucher durch die vielschichtigen Kooperationen und Produktions- und Vertriebswege im Rahmen internationaler Abkommen kaum noch gegeben. Unter Einbeziehung von Naturschutz und Tierwohl müssten diese Label den Verbraucher aufklären und dieser muss für saisonalen und regionalen Einkauf sensibilisiert werden. Auch muss der Mehraufwand für Tierwohl Maßnahmen bezahlt werden.
Herr Endl möchte gemeinsam das Ziel für die zukünftige Landwirtschaft definieren und stellte die Ausgangsfrage " Wo wollen wir hin?". Den danach festgelegten Weg müsse man konsequent gehen, und sich nicht in Nebenschauplätzen verzetteln. Bei der heimischen Landwirtschaft gehe es schließlich um die Wertschöpfung und Versorgungssicherheit mit Lebensmitteln. Dafür müssen sich alle an einen Tisch setzen und jeder muss bereit sein Kompromisse einzugehen- auch die Naturschützer.
Frau Mattis erklärte, dass wir eine Politik brauchen, die hinter den Landwirten steht, damit die Jugend eine Zukunftsperspektive auf ihren Betrieben sieht.