Gebietslandfrauentag nördlich der Donau
Gesundheitsoffensive "Blasenschwäche"
Blasenschwäche ist behandelbar und nicht peinlich
Ortsbäuerin Anita Weisberger konnte trotz Wintereinbruchs recht viele Frauen zur 1. Gebietsversammlung des neuen Jahres und zum ersten Mal im Gasthof Hofmann in Auerbach als zukünftigem Tagungsort begrüßen. Der 1. Bürgermeister der Gemeinde, Gerhard Strasser, nahm seine neue Gastgeberrolle zum Anlass für ein paar herzliche Grußworte, eine kurze Ortsvorstellung und eine Einladung zu einer Extra-Tasse Kaffee für alle Gäste. Des Weiteren wurden als Ehrengäste begrüßt oder teilweise noch erwartet: Michael Klampfl als Kreisobmann des Landkreises Deggendorf, Kreisbäuerin Rosemarie Mattis und ihre Stellvertreterin Heidi Wenig,Ehrenbezirks- und Kreisbäuerin Maria Biermeier, Ehrenortsbäuerin Sigrid Gstettenbauer. Rosemarie Mattis verwies auf viele informative und unterhaltsame Projekte, die in Zukunft statt finden wie z.B. einen Wildkochkurs für Hasen- und Rehspezialitäten, sowie den Tag der aktiven Bäuerin. Zum Landfrauenfrühstück erwartet man Bischof Stefan Oster aus Passau. Alle wurden herzlich zu diesen kommenden Veranstaltungen eingeladen, und folgten dann mit Spannung dem Referat von Frau Dr. Johanna Brandtner von der urologischen Praxis Dr. Brandtner in Landau/Isar. Mittels begleitender PowerPoint Präsentation erklärte Dr. Brandtner ebenso sensibel wie anschaulich das Wesen dieses, im Alter hauptsächlich Frauen betreffende, Phänomens der Blasenschwäche. Sie machte klar, dass es sich dabei im Normalfall (wenn nicht auf ernsthaften organischen Erkrankungen basierend) keinesfalls um eine wirkliche Krankheit handelt, der sich tatenlos ergeben werden muss und schon gar nicht um einen Umstand, für den man sich schämen sollte. Drei von 10 Patienten kämpfen aufgrund dieser Organschwäche tatsächlich mit Depressionen und gerade bei älteren Menschen ist die Zurückhaltung, sich auf eine Therapie einzulassen, erschreckend hoch. Aufgrund mangelnder Information und Aufklärung und daraus resultierender, ungerechtfertigter Scham bleibt wegen geringer Erfolgserwartung in Therapien oder OP-Ängsten die Symptomatik oft unbehandelt und verstärkt den Leidensdruck. Dabei gibt es inzwischen vielfältige, erfolgreiche “unblutige “Therapiemöglichkeiten, die, rechtzeitig begonnen, das “große Tröpfeln” in unpassenden Situationen erfolgreich eindämmen und das im Vortragstitel versprochene, herzhafte Lachen wieder unbeschwert möglich machen können. Die unter professioneller Anleitung schnell erlernbare und im Alltag unkompliziert praktizierbare Beckenbodengymnastik spielt dabei eine große Rolle. Zur weiteren Klärung von ganz persönlichen Fragen zum Thema fand abschließend eine anonyme Fragerunde statt und Dr. Brandtner betonte Wichtigkeit und Effizienz von Aufklärung und Therapiebereitschaft, um diese partielle körperliche Schwäche von Tabuisierung zu befreien und oftmals nur durch relativ einfache, konsequente Maßnahmen die Symptome erheblich zu verbessern. Zwischen gezielter Muskelgymnastik über medikamentöse Therapie bis zum kleineren operativen Eingriffen in ganz hartnäckigen Fällen liegen viele erfolgreiche Behandlungsmöglichkeiten, die es wahrzunehmen gilt.
Nach Beendigung des offiziellen Vortrags unterhielt man sich noch angeregt und tauschte völlig un-verschämt Erfahrungen und Informationen aus, was den Erfolg und die Initialwirkung der vorausgegangen, hochinteressanten und motivierenden Aufklärung sichtbar machte. Als Wegzehrung mit auf den Heimweg gab`s für jede Teilnehmerin eine Tafel Schokolade
( freundliche Spende der Raiffeisenbank Auerbach) - eine im Rahmen der Gesundheitsoffensive begrüßenswerte, genussvolle Aktion. Denn solange Kakaobohnen an Sträuchern wachsen, ist Schokolade Obst (oder etwa nicht ?)
Manfred Pichler