20221208_Treffen auf dem Familienbetrieb
© BBV
Tobias Fischl (2. v. links) Michael Klampfl (3. v. Links)
mit Vertretern der Landvolkshochschule Niederalteich, der Katholischen Landvolkbewegung in der Diözese Passau und des BBV Niederbayern

Gemeinsam für die Menschen auf dem Land

Austausch des BBV Niederbayern mit der LVHS Niederalteich und KLB Passau auf dem Familienbetrieb von Kreisobmann Michael Klampfl

08.12.2022 | Austausch auf dem Familienbetrieb des Kreisobmannes Michael Klampfl

Färsenmast und Ackerbau sind wichtige Betriebszweige auf dem Nebenerwerbsbetrieb von Tobias Fischl, der mit seiner Frau Barbara in diesem Jahr den Betrieb Klampfl in Gunzing von den Schwiegereltern übernommen hat. Der Aufwuchs von den 30 Hektar Grünlandflächen und 17 Hektar Ackerland wird über die 85 Mastfärsen hervorragend verwertet. Viele der Flächen werden dabei über das bayerische Vertragsnaturschutzprogramm besonders umweltfreundlich bewirtschaftet. „Auf den Ackerflächen erzeugen wir Sojabohnen, Mais und Getreide, das anfallende Stroh brauchen wir als Einstreu in unserem neuen Laufstall. Der anfallende Mist wird auf Feldern und Wiesen verteilt, wir haben damit eine klassische Kreislaufwirtschaft“ so der junge Betriebsleiter, der hauptberuflich, wie seine Frau als Gymnasiallehrer tätig ist. „Wir sind ein nachhaltiger, konventioneller Betrieb, um die Erträge auf unseren Flächen sichern zu können brauchen wir eine bedarfsgerechte Düngung und angepassten Pflanzenschutz.“
Der Betrieb ist ein Beispiel von vielen, wie sich unsere Bauern in Niederbayern in den letzten Jahren weiterentwickelt haben und so die Versorgung mit Nahrungsmitteln und Energie sicherstellen. Gleichzeitig leisten unsere Betriebe einen wichtigen Beitrag zur Erhaltung der Kulturlandschaft, stellte Präsident Siegfried Jäger bei dem Gespräch fest. Stellv. Präsident Sebastian Dickow ergänzte, „die Tierhaltung ist dabei eine wichtige Grundlage, um Kreisläufe zu schließen. Schließlich ist 1/3 der landwirtschaftlichen Fläche Bayerns Grünland, dass nur über die Tierhaltung verwertet werden kann. Und auch im Ackerbau entstehen viele Nebenprodukte, die nur über den Tiermagen verwertet werden können.“ Er wies darauf hin, dass diese wichtigen Grundlagen der Lebensmittelerzeugung in Frage gestellt werden, wenn sich der massive Rückgang der Tierhaltung in Bayern weiter fortsetzen sollte.
„Die Erhaltung der bäuerlichen Betriebe liegt uns alle am Herzen“, betonte auch die neue Leiterin Landvolkshochschule Niederalteich Barbara Schmidt mit Bildungsreferentin Stefanie Sellmeier und Alfred Hainthaler, Leiter des Arbeitskreises Landwirtschaft bei der KLB Passau ergänzte, die Kreislaufwirtschaft müsse dabei künftig noch viel stärker berücksichtigt werden.
Einigkeit bestand darin, dass die Leistungen der regionalen Landwirtschaft noch wesentlich besser in das Bewusstsein der Bevölkerung gerückt werden müssten. Schließlich sei es für den Klimaschutz nicht hilfreich, die Produktion von Nahrungsmitteln bei uns immer weiter einzuschränken und die benötigten Nahrungsmittel aus entfernteren Ländern über weite Strecken einzuführen. Es wurde vereinbart, bei dieser Aufklärungsarbeit in der Bevölkerung künftig intensiver zusammenzuarbeiten.