Photovoltaik, Batteriespeicher und Marktstammdatenregister
Dienstag, den 06.08.19 fand eine Infoveranstaltung im Gasthaus Zwickl in Seebach des BBV Deggendorf statt
Michael Meindl von C.A.R.M.E.N. e.V. befasste sich in seinem Vortrag mit Photovoltaikanlagen und Batteriespeichern. Dabei ging er neben der Preisentwicklung von PV-Anlagen in der Vergangenheit auf Vergütungssätze und Strompreise ein. Meindl betonte, dass nach aktueller Gesetzeslage der „52 GW-Deckel“ in Deutschland zur Folge hat, dass sich fixe EEG-Vergütungen von neu in Betrieb genommenen PV-Anlagen auf 0 Ct/kWh reduzieren werden. Dies betreffe Anlagen bis 750 kWp installierter Leistung. Bei gleich bleibendem PV-Zubau werde dieser Deckel möglicherweise schon nächstes Jahr erreicht.
Die Standortwahl zur Errichtung von PV-Anlagen umfasse eine Vielzahl detaillierter Gesetzesbestimmungen, die beachtet werden müssen. Dennoch gebe es eine Vielzahl von Möglichkeiten, wie Meindl in einem Exkurs vorstellte. So gebe es zum Beispiel aktuelle Versuche, PV-Anlagen und Landwirtschaft miteinander zu kombinieren (Agro-PV) oder schwimmende PV-Anlagen auf Gewässern zu nutzen.
Des Weiteren umfasste der Vortrag die Charakterisierung von Betreibermodellen nach Ablauf der EEG-Vergütung. Hierzu zählen neben der sonstigen Direktvermarktung, die Direktstromlieferung, der Verkauf an der Strombörse und die Steigerung des Eigenverbrauchs durch Power to Heat, Power to Vehicle und Batteriespeicher.
Immer mehr PV-Anlagenbetreiber und Neukunden entscheiden sich inzwischen für den Kauf eines Batteriespeichers. Allein in 2018 gab es 45.000 Neuinstallationen. Seit 2014 gibt die C.A.R.M.E.N.-Marktübersicht Batteriespeicher jährlich Auskunft über grundlegende Eigenschaften und Kennzahlen der am Markt verfügbaren Systeme. Diese stellte Meindl im zweiten Teil seines Vortrags vor.
Mit mehreren Rechenbeispielen zeigte der Referent, dass die Installation neuer PV-Anlagen wirtschaftlich darstellbar ist und auch der Weiterbetrieb nach Ablauf der EEG-Vergütung rentabel sein kann. Die Wirtschaftlichkeit von Batteriespeichern sei jedoch noch stark abhängig von den Rahmenbedingungen, in denen der Speicher eingesetzt wird und bedarf einer Einzelfallbetrachtung.
Meindl erwähnte darüber hinaus ein künftiges bayerisches Förderprogramm für Batteriespeicher sowie das bestehende Förderprogramm für Elektro-Ladeinfrastruktur und verwies auf die Pflicht für alle Anlagenbetreiber, auch für Bestandsanlagen, ihre PV-Anlage im Markstammdatenregister zu registrieren.
Meindl schloss seinen Vortrag mit dem Aufruf ab, geeignete Dächer mit PV-Anlagen auszustatten und damit einen wertvollen Beitrag zu Energiewende und Klimaschutz zu leisten.
Den zweiten Teil der Veranstaltung übernahm Georg Hammerschmid, der eine Live-Registrierung einer PV-Anlage im Marktstammdatenregister demonstrierte.