Tote Kitze bei der Mahd verhindern
Nach einem kritischen Artikel kommen Jäger und Landwirte mit der Presse zusammen
Nach einem kiritischen Kommentar einer Reporterin im Donauanzeiger zum Thema der totgemähten Kitze, welcher hohe Wellen schlug, trafen sich vergangenen Montag Landwirte, Jäger und Reporter des Donauanzeigers. Bei dem Treffen wollte man erklären, welche Möglichkeiten bei der Mahd zum Einsatz kommen, um die Gefahr für die Kitze zu reduzieren. In der Expertenrunde waren Herr Haböck und Herr Winnerl von der BJV Kreisgruppe Deggendorf, die Kreisvorstandschaft des BBV, Frau Ecker, Tierarzt Herr Dr. Einhellig, Redakteurinnen Frau Wölle und Frau Gabor, Wildraumberater Herr Laumer sowie Herr Schmitt mitdabei.
Frau Gabor wollte zuallererst klarstellen, dass es kein Aufruf zur Hetzjagd gegen die Landwirte war; man wollte die schwarzen Schafe, welche keinerlei Vorkehrungen träfen, anprangern. Diese wenigen Landwirten seien dem Bauerverband selbst ein Dorn im Auge, was in der Runde deutlich wurde.
Die Veranstaltung fand auf dem Betrieb des Kreisobmanns Klampfl statt. Es wurden einige Methoden zur Kitzrettung vorgestellt.
Herr Laumer, der Wildraumberater des Amtes betonte, dass für die Landwirte der Tod eines Rehkitzes eine psychische Belastung darstelle und sie doch gerne in und mit der Natur arbeiten. Zudem verwies er auf den Mäh-Knigge der LfL, worin zahlreiche Empfehlungen und Methoden zur Wildtierrettung aufgeführt sind.
Tierarzt Dr. Einhellig erklärte anschaulich verschiedene Geräte mit Licht- und Tonsignalen, welche das Muttertier dazu bringen soll ihr Junges aus dem Feld zu bringen. Zudem merkte er an, dass die Landwirte aufgrund Botulismusgefahr ein hohes Eigeninteresse hätten, dass keine Jungtiere dem Mähwerk zum Opfer fallen. Ein Kadaver kann die ganze Mahd verunreinigen.
Viele Jäger bieten den Landwirten eine Begehung mit ihren Hunden vor der Mahd an. Allerdings müssten die Jäger vorher Bescheid wissen, um dann auch verfügbar zu sein und die Termine zu koordinieren. Genau da liegt der Knackpunkt: da die Mahd wetterabhängig ist, könne man oft den Einsatz nicht so gut im vorhinein planen. Zudem entwickelt das Kitz erst nach ein paar Tagen einen Eigengeruch, was bedeutet, dass kein Jagdhund das Tier ausmachen kann.
Zum Einsatz können auch Drohnen kommen. Abiturient Herr Schmitt hat dazu ein ausgeklügeltes Gerät selbst entwickelt und führt die Drohne auf einer Fläche von Herrn Klampfl vor. Die kostspieligen Geräte arbeiten mit Wärmebildkameras und werden meist von Dienstleistern angeboten.
Einig waren sich alle Teilnehmer, dass nur in Zusammenarbeit effektive Präventionsarbeit geleistet werden kann und der Landwirt selbst seine Felder am Besten kennt.
Für die Redaktion des Donauanzeigers machte dieser Termin deutlich, dass es viele Themen in der Landwirtschaft gebe, die wegen Unwissenheit oder fehlendem Interesse in der Öffentlichkeit zu Missverständnissen führten. Daher möchten Sie sich nun weiterhin landwirtschaftliche Themen widmen und darüber berichten.