Vortrag "Gut geschützt - sinnvoll verpackt!"
Herbsttagung der Ortsbäuerinnen mit öffentlichem Vortrag
"Gut geschützt- sinnvoll verpackt!!- Wege aus der Verpackungsflut, dies war das Thema des Vortrages am Dienstagabend 06.10.2020 der Ortsbäuerinnentagung. Der Vortrag war für alle Interessierten öffentlich.
Frau Marianne Wolff vom Verbraucherservice Passau ging auf die Vor- und Nachteile von Verpackungen ein und informierte über deren Nachhaltigkeit.
Verpackungen gehören zum täglichen Einkauf. Jedoch führen veränderte Konsumgewohnheiten zu immer mehr Verpackungsabfällen. Vor allem im Discounter bekommt der Verbraucher besipielsweise gekochte Eier bereits geschält oder Ananas fertig in Stückchen angeboten. Dies führt zu immer mehr Verpackungsmüll, was auch an den Recyclinghöfen spürbar ist. Frau Wolff ging beispielsweise auf die Verwendung der Plastiktüte ein. Bevor die Plastiktüte an der Kasse etwas kostete, wurden in Deutschland ca. 70 Tüten pro Kopf und Jahr verbraucht. Seit der Einführung des Unkostenbeitrags für Plastiktüten ist der Verbrauch deutlich gesunken auf ca. 24 Stück. Im Vortrag wurden verschiedene Materialien und Tipps zum Umgang mit den Verpackungen gegeben.
Zum Beispiel ist eine ein mal verwendete Papiertüte nicht besser als eine Plastiktüte, welche beständiger ist und mehr Lasten tragen kann, wenn sie nur öfter verwendet wird. Auch die Baumwolltasche muss erst produziert werden. Je öfter man die Taschen verwendet, desto nachhaltiger ist deren Herstellung. Ein Weidekorb zum Einkaufen stelt eine sehr gute Alternative zu den Plastik- und Papiertüten dar.
Zudem können durch Verpackungen bedenkliche Inhaltsstoffe auf Lebensmittel übergehen, Stichwort Weichmacher in den PET Flaschen von Getränken. Hierbei ging Frau Wolff auch auf die Mehr- und Einweg Flaschen ein. In Deutschland ist die Zahl an Einwegflaschen pro Jahr sehr hoch nämlich bei ca. 16,4 Milliarden. Der Vorteil von Mehrwegflaschen ist, dass sie öfter befüllt werden können und somit Ressourcen eingespart werden. Glasflaschen sind geschmacksneutral und ebenso ressourcenschonender als Plastikflaschen.
Nichtsdestotrotz kann der Vorteil von Plastikverpackungen und Flaschen nicht übergangen werden. Sie sind leicht und unzerbrechlich. Welche Flaschen gibt man seinen Kindern lieber in die Schule oder Kindergarten mit?
Zum Schluss wurde auf die Eigenverantwortung der Verbraucher appeliert: brauchen wir alles was im Supermarkt angeboten wird? Kaffeekapseln sind bei seltenem Gebrauch sinnvoll, jedoch beispielsweise im Büro, wo regelmäßig Kaffee konsumiert wird, nicht nachhaltig und auch der Preis ist viel höher. 1 kg Kaffee kostet in Kaffeekapseln ca. 60 €. Würde man dies so deklarieren im Supermarkt würde wohl der ein oder andere Verbraucher sich nicht von der schönen Verpackung blenden lassen.
Jeder muss für sich selbst entscheiden, was sinnvoll zu seinem Lebensstil passt und ob man nicht an der ein oder anderen Stelle sinnvolle Einsparungen bei der Verpackung eingehen möchte und kann.
Im Anschluss gab es aktuelle Informationen von der Geschäftsstelle Deggendorf.
Es wurde das neue Konzept "Alltagskompetenz Schule fürs Leben" vorgestellt. Im Januar 2020 führte das Kultusministerium 1 Projektwoche Alltagskompetenz Schule fürs Leben verpflichtend für Klasse 1.-4. und 5.-9. ein. Dabei sollen den Schülern wichtige Kernkompetenzen in den Bereichen Ernährung, Gesundheit, Haushaltsführung, Umweltverhalten und selbstbestimmtes Verbraucherverhalten näher gebracht werden.
Im Landkreis Deggendorf stehen hier 18 Landwirte für Hofbesuche und Besuche in den Schulen als Fachexperte zur Verfügung, welche auf einer Bayernkaret eingespeist wurden. Anmeldungen werden über die Geschäftsstelle abgewickelt.
Herr Manfred Schmid, Fachberater der Geschäftssstelle Deggendorf stellte noch wichtige Kernpunkte der Sozialberatung heraus und machte klar, dass wir für die Mitglieder gerne erster Ansprechpartner bei Fragen und Problemen sind.