Erntepressefahrt Freising auf dem Betrieb Schmid
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Das Bild zeigt von links: Kreisobmann und Bezirkspräsident Ralf Huber, Katharina Binsteiner vom AELF Ebersberg -Erding (Bereichsleiterin Landwirtschaft, Stellvertreterin der Behördenleitung) Monika Schmid (Frau von Georg Schmid), Markus Ernst (Bürgermeister der Gemeinde Marzling), Dr. Schächtl Josef, AELF Ebersberg -Erding, Betriebsleiter Georg Schmid

Erntepressefahrt

Im Kreisverband Freising auf dem Betrieb von Georg Schmid

11.07.2022 | Freising ist Kornkammer im Münchner Nordosten

Zu Beginn der Getreideernte führt der Kreisverband Freising vom Bayerischen Bauernverband die Erntepressefahrt auf dem Betrieb von Georg Schmid in Unterberghausen, Gemeinde Marzling durch. Das AELF Erding informiert über die Entwicklungen in der landwirtschaftlichen Flächennutzung. Laut der aufgeführten Flächen im Mehrfachantrag werden im Landkreis Freising knapp 47.450 ha Fläche landwirtschaftlich genutzt. Die Landnutzung vor Ort bedeutet immer, dass eine regionale Lebens- sowie Futtermittelerzeugung stattfindet und weite Transportwege zur Versorgung der heimischen Bevölkerung vermieden werden können. Auch aus Klimaschutzsicht ein bedeutender Vorteil.
Eine sichere Versorgung mit Lebensmitteln können auch nur mit landwirtschaftlichen Betrieben in der Region möglich. Nahezu auf der Hälfte der Ackerfläche im Landkreis Freising wächst Getreide, was den
Landkreis zu einer Getreidehochburg macht. Spitzenreiter ist der Winterweizen, der auf 9.272 ha als Brot- oder Futtergetreide wächst. Die 3.353 ha Wintergerste dienen hauptsächlich für die Tierernährung. Bei den Brotgetreidearten Dinkel (931 ha) und Roggen (401 ha) führt eine steigende Nachfrage in der menschlichen Ernährung seit einiger Zeit zu einer Flächenzunahme auch im Landkreis Freising. Die Sommergerste verliert mit 1.398 ha weiter an Bedeutung, wird aber für die heimische Malz- und folglich Bierproduktion dringend gebraucht. Mais wird auf insgesamt 9.724 ha als Körnermais, Silomais für Rinderfütterung oder als Substrat für Biogasanlagen angebaut. Wird beim Mais die gesamte Pflanze geerntet, dann erfolgt die Nutzung als Futtermittel für Rinder sowie als Substrat für Biogasanlagen. Auf mehr als der Hälfte der Maisfläche planen die Landwirte einen Mähdrusch, bei dem nur die Kolben bzw. Körner abgefahren werden, während das Maisstroh am Feld als organischer Dünger verbleibt. Die gelb blühenden Rapsflächen (2.081 ha) werden immer weniger, vor allem wegen eines zunehmenden Schädlingsaufkommens und dem Wegfall von chemischen Pflanzenschutzmitteln.
Im Landkreis sind mit 8.165 ha etwa 17 % Dauergrünland, welches einem besonderen Schutz unterliegt. Bereits seit Juni 2014 müssen die Landwirte einen Grünlandumbruch genehmigen lassen. Der bayernweite Trend der Landwirte zur stärkeren Nutzung heimischer Eiweißquellen in - der Fütterung und damit zur Schließung regionaler Kreisläufe setzt sich auch im Landkreis Freising fort: der Anbau von Körnerleguminosen legt teilweise deutlich zu. Die Spitzenreiterin unter den Eiweißpflanzen im Landkreis Freising ist mit 1.069 ha die Sojabohne, die damit ihren Aufwärtstrend der letzten Jahre ungebrochen fortsetzt. Ebenso als Eiweißkomponente für die Nutztierfütterung werden Erbsen (180 ha) und Ackerbohnen (302 ha) angebaut. Der Anbau der Körnerleguminosen ist nicht nür eine Bereicherung für das Landschaftsbild, die Kulturarten fixieren Luftstickstoff, Kommen damit ohne mineralische NDüngung aus und leisten zusätzlich einen Beitrag zur gentechnikfreien Fütterung. Als Futtermittel oder als Biogassubstrat werden noch 2.193 ha Klee- oder Ackergras und Luzerne genutzt. Von den sog. Hackfrüchten werden Kartoffeln auf 737 ha und Zuckerrüben auf 341 ha angebaut.
Die Hallertau als größtes zusammenhängendes Hopfenanbaugebiet der Welt umfasst auch den nördlichen Teil des Landkreises Freising. Die Hopfenanbaufläche umfasst 2.268 ha.
Landbewirtschaftung besteht heutzutage aber nicht nur aus Produktionsfläche - auch Umweltgesichtspunkte
müssen Landwirte im Rahmen ihrer Anbauplanung verpflichtend einhalten. Dabei geht es um Fruchtfolgevorgaben und um die Bereitstellung von ökologischen Vorrangflächen auf mindestens 5 % der betrieblichen Ackerfläche. Im Landkreis Freising wurden auf über 4.078 ha Maßnahmen im Rahmen der ökologischen Vorrangflächen
durchgeführt. In der Beliebtheitsskala ganz oben ist dabei der Anbau von Zwischenfrüchten, aber auch Brachliegende Flächen und der Anbau von stickstoffbindenden Pflanzen spielen eine Rolle. Durch den Zwischenfruchtanbau kann die Umweltverträglichkeit des folgenden Maisanbaus deutlich erhöht werden. Zwischenfrüchte bereichern durch ihr variables Erscheinungsbild und durch ihre.Blütenpracht die Landschaft im Herbst und Winter und bieten Wildtieren Nahrung und Unterschlupf in einer intensiv genutzten Agrarlandschaft. Sie führen auch zu einer besseren Wasserqualität wegen ihrer Schutzfunktion bei Erosionsereignissen und einer verringerten Nitratauswaschung über Winter. Die Maßnahmen tragen auch speziell zur Förderung der Biodiversität bei.