Erntepressefahrt Freising
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Anton Mitterer (AELF), Kreisobmann Ralf Huber, ehemaliger Kreisobmann Georg Radlmaier, Lorenz Sixt, Martin Königer, Martin Wildgruber, Stellv. KO Georg Schmid, Kreisbäuerin Elisabeth Mayerhofer und Leiter des AELF Erding-Ebersberg Reinhard Menzel

Erntepressefahrt im Landkreis Freising

Freising ist Kornkammer im Münchner Osten

13.07.2023 | Zu Beginn der Getreideernte führt der Kreisverband Freising vom Bayerischen Bauernver-band die Erntepressefahrt auf dem Betrieb von Ralph Huber in Allershausen durch.

Das AELF Erding informiert über die Entwicklungen in der landwirtschaftlichen Flächen-nutzung. Laut der aufgeführten Flächen im Mehrfachantrag werden im Landkreis Freising knapp 47.061 ha Fläche landwirtschaftlich genutzt. Die Landnutzung vor Ort bedeutet im-mer, dass eine regionale Lebens- sowie Futtermittelerzeugung stattfindet und weite Trans-portwege zur Versorgung der heimischen Bevölkerung vermieden werden können. Auch aus Klimaschutzsicht ein bedeutender Vorteil. Eine sichere Versorgung mit Lebensmitteln können auch nur mit landwirtschaftlichen Betrieben in der Region möglich.

Nahezu auf der Hälfte der Ackerfläche im Landkreis Freising wächst Getreide, was den Landkreis zu einer Getreidehochburg macht. Spitzenreiter ist der Winterweizen, der auf 9.663 ha als Brot- oder Futtergetreide wächst. Die 3.042 ha Wintergerste dienen hauptsäch-lich für die Tierernährung. Bei den Brotgetreidearten Dinkel (656 ha) und Roggen (399 ha) sind die Anbauflächen leicht rückläufig. Die Sommergerstenfläche mit 1.687 ha für die heimische Malz- und folglich Bierproduktion nimmt wieder leicht zu.

Mais wird auf insgesamt 8.872 ha als Körnermais, Silomais für Rinderfütterung oder als Substrat für Biogasanlagen angebaut. Wird beim Mais die gesamte Pflanze geerntet, dann erfolgt die Nutzung als Futtermittel für Rinder sowie als Substrat für Biogasanlagen. Auf mehr als der Hälfte der Maisfläche planen die Landwirte einen Mähdrusch, bei dem nur die Kolben bzw. Körner abgefahren werden, während das Maisstroh am Feld als organischer Dünger verbleibt.

Gelb blühende Rapsfelder bereichern unser Landschaftsbild und waren im Freising heuer auf 2.471 ha zu sehen.
Im Landkreis sind mit 8.376 ha etwa 18% Dauergrünland, welches einem besonderen Schutz unterliegt. Bereits seit Juni 2014 müssen die Landwirte einen Grünlandumbruch genehmigen lassen.

Der bayernweite Trend der Landwirte zur stärkeren Nutzung heimischer Eiweißquellen in der Fütterung und damit zur Schließung regionaler Kreisläufe setzt sich auch im Landkreis Freising fort: der Anbau von Körnerleguminosen legt teilweise deutlich zu. Die Spitzenreiterin unter den Eiweißpflanzen im Landkreis Freising ist mit 1.289 ha die Sojabohne, die damit ihren Aufwärtstrend der letzten Jahre ungebrochen fortsetzt. Ebenso als Eiweißkomponente für die Nutztierfütterung werden Erbsen (196 ha) und Ackerbohnen (224 ha) an-gebaut. Der Anbau der Körnerleguminosen ist nicht nur eine Bereicherung für das Landschaftsbild, die Kulturarten fixieren Luftstickstoff, kommen damit ohne mineralische N-Düngung aus und leisten zusätzlich einen Beitrag zur gentechnikfreien Fütterung.

Als Futtermittel oder als Biogassubstrat werden noch 2.174 ha Klee- oder Ackergras und Luzerne genutzt. Von den sog. Hackfrüchten werden Kartoffeln auf 676 ha und Zuckerrü-ben auf 330 ha angebaut.
Die Hallertau als größtes zusammenhängendes Hopfenanbaugebiet der Welt umfasst auch den nördlichen Teil des Landkreises Freising. Die Hopfenanbaufläche umfasst 2.264 ha.

Landbewirtschaftung besteht heutzutage aber nicht nur aus Produktionsfläche – auch Umweltgesichtspunkte müssen Landwirte im Rahmen ihrer Anbauplanung verpflichtend einhalten. Dabei geht es um Fruchtfolgevorgaben, Zwischenfruchtanbau und freiwillige. Im Landkreis Freising wurden auf über 4.078 ha Maßnahmen im Rahmen der ökologischen Vorrangflächen durchgeführt. Durch den Zwischenfruchtanbau kann die Umweltverträglichkeit des folgenden Maisanbaus deutlich erhöht werden. Zwischenfrüchte bereichern durch ihr variables Erscheinungsbild und durch ihre Blütenpracht die Landschaft im Herbst und Winter und bieten Wildtieren Nahrung und Unterschlupf in einer intensiv genutzten Agrarlandschaft. Sie führen auch zu einer besseren Wasserqualität wegen ihrer Schutzfunktion bei Erosionsereignissen und einer verringerten Nitratauswaschung über Winter. Die Maßnahmen tragen auch speziell zur Förderung der Biodiversität bei.