Jakobskreuzkraut
© BBV
Jakobskreuzkraut im Bestand ist ein großes Problem.

Achtung Giftpflanze!

Engerling begünstigt Häufigkeit von Unkräutern

23.06.2020 | BBV-Kreisobmann Jäger warnt vor Ausbreitung von Unkräutern auf geschädigtem Grünland

Die Engerlingsplage lässt deutliche Spuren auf den Grünlandflächen im Landkreis zurück. Dünne, geschwächte Bestände lassen jetzt Platz für die Ausbreitung von giftigen Wiesenkräutern. Da der Engerling die Wurzeln der Giftpflanzen oft selbst meidet, wird die Ausbreitung der unerwünschten Gräser noch mehr befeuert.

Jakobskreuzkraut tritt immer häufiger auf!

„Insbesondere das Jakobskreuzkraut führt derzeit vermehrt zu Vergiftungserscheinungen bei Weiderindern“, so der Freyunger Kreisobmann Siegfried Jäger. Das unerwünschte Kraut erkennt man an seinen goldgelben, margaritenartigen Blüten die von Juni bis September blühen. Alle Pflanzenteile sind stark giftig und schädigen die Leber der Weidetiere. Besonders tückisch ist dabei, dass die Giftstoffe sich in der Leber ständig weiter aufbauen, je mehr davon gefressen wird. Pferde und Rinder reagieren am Empfindlichsten auf das Unkraut, dass bei einer übermäßigen Dosis sogar zum Tod führen kann.

Bestand richtig kontrollieren und reagieren

Kreisobmann Jäger rät deshalb den Landwirten ihre Wiesenbestände genau zu kontrollieren und entsprechend zu reagieren, denn eine bestandspflegende Grünlandbewirtschaftung begrenzt die Ausbreitung von Giftpflanzen. „Dabei sollte die Ausrichtung der Bewirtschaftung auf eine dichte Grasnarbe zielen, da ein starker Bestand die Etablierung von Giftpflanzen erschwert“ berichtet Jäger. Ausreichend Düngung und eine angepasste Nutzung des Grünlands begünstigt dies. Eine einfache Verdrängung erfolgt daher durch einen regelmäßigen Schnitt vor der Blütenbildung. Bei einer drei oder mehrmaligen Schnittnutzung kann sich Jakobs-Kreuzkraut nicht mehr auf der Fläche entwickeln und wird damit langfristig verdrängt. In bestimmten Fällen ist auch die Anwendung von Herbiziden, wie z.B. Simplex, sinnvoll, jedoch sollte dieser auf ein notwendiges Mindestmaß begrenzt werden. Bei beginnender Ausbreitung oder geringer Anzahl von Giftpflanzen reicht meist eine Einzelpflanzen- oder Teilflächenbekämpfungen aus. Bei Sichtung einzelner Unkräuter empfiehlt sich, das sofortige Ausstechen der Einzelpflanze und Entfernen von der Fläche.