Umfrage beendet: Maikäferplage
Maikäferplage braucht Lösung
Viele Bürger im Landkreis können sich noch an das Jahr 2018 erinnern, als mächtige Schwärme von Maikäfern, in den Abendstunden durch die Luft brummten. Die Bäume, v.a. Ahorn und Buche, wurden dabei von den Insekten kahlgefressen. Die größten Schäden wurden aber erst im darauf folgenden Jahr sichtbar. Kreisobmann Siegfried Jäger erinnert sich: „2019 wurden im Dreiländereck über 5000 Hektar Dauergrünland durch die Larven des Maikäfers zerstört. Gemüsegärten wurden lehrgefressen und die Gartenarbeit und die Rasenpflege musste eingestellt werden. Für die Bauern ging ein Jahr Futterernte verloren und die Wiesen mussten neu eingesät werden. Dies verursachte enorme Kosten für unsere Landwirte.“ Wirtschaftlichen Ausgleich gab es dafür nicht.
Wie sollen wir weiter vorgehen?
Laut Jäger führten solche Epidemien früher dazu, dass ganze Landstriche entvölkert wurden, da die Nahrungsmittelerzeugung nicht mehr möglich war. In den 60 er Jahren wurden Insektiziden wie Lindan und DDT verwendet, um den Schädling zu bekämpfen. Dies ist heute undenkbar. „Aber was gibt es für Möglichkeiten?“, fragt sich der Vertreter des Berufsstandes. Interessant, aber auch erschreckend ist die Tatsache, dass ein Maikäferweibchen bis zu 100 Eier in den Boden ablegt. Dazu fliegt das Weibchen mehrmals von der Wiese zu einem Baum, auch Paarungsbaum genannt, um sich dort von einem Männchen befruchten zu lassen.
Deshalb stellt das Einsammeln der Käfer eine Möglichkeit dar. Bei der Menge müsste die gesamte Bevölkerung organisiert werden. „Denn, die paar Landwirte, die es noch gibt, schaffen das nicht“, ist sich der Kreisobmann sicher. Durch die Kontaktverbote der Regierung ist dies aber zusätzlich ein schwieriges Unterfangen.
Pflanzenschutz als Lösung?
Eine weitere, praktikablere Lösung, bleibt der Einsatz von Pflanzenschutzmitteln. Hier gibt es zwei Insektizide: Karate Zeon und NeemAzal. Die Mittel müssten in die Paarungsbäume ausgebracht werden. Beide Mittel müssen aber erst über eine Notfallzulassung zur Maikäferbekämpfung genehmigt werden. Der BBV kann so ein Zulassungsverfahren beantragen, dies kostet jedoch zwischen 3000 bis 5000 € und der Ausgang ist ungewiss. Ganz abzusehen von den zu erwartenden Angriffen der Insektenschützer. Deshalb hat sich der BBV Freyung und der BBV Passau dazu entschieden, die Meinung der Bevölkerung in einer Onlinebefragung zu ermitteln.
Nehmen Sie an der Umfrage teil!
Die Beiden Pflanzenschutzmittel Karate Zeon und NeemAzal werden hauptsächlich gegen Kartoffelkäfer und die Reblaus eingesetzt. Interessant ist die Tatsache, dass NeemAzal auch Zulassungen im Ökologischen Landbau erhalten hat. Deshalb würde wahrscheinlich NeemAzal zum Einsatz kommen, da es nicht so aggressiv ist. Der BBV hofft um zahlreiche Beteiligung bei der Befragung.
Gerne können Sie uns Ihr Feedback auch per Email zukommen lassen: freyung@bayerischerbauernverband.de
Die Umfrage ist beendet. Das Ergebnis erhalten Sie in Kürze.