Erlebnisreiche Allgäu-Fahrt
Kreisbäuerin Karin Sepp ist dabei
Die Veranstaltung stand unter dem Motto "Wertschätzung heimischer Produkte" und bot sowohl spannende Einblicke in regionale Betriebe als auch die Möglichkeit zum intensiven Austausch. Bereits bei der Abfahrt in Kirchheim bei München, in Fröttmaning und Landsberg am Lech bei winterlichem Wetter war die erwartungsvolle Stimmung spürbar. "Ich freue mich besonders darauf, zu sehen, wie vielseitig unsere bayerische Landwirtschaft ist und wie welche Produkte hier hergestellt werden," betonte Bezirksbäuerin Irmgard Posch.
Einblicke in nachhaltige Logistik
Der erste Programmpunkt führte die Gruppe zur Markthalle Landsberg GmbH in Kaufering. Dort erfuhren die Landfrauen aus erster Hand von Geschäftsführerin Nina Rohr, wie regionale Erzeugnisse erntefrisch zum größten Teil direkt von den Produzenten bezogen, gelagert und für den Vertrieb an die Gastronomie vorbereitet werden. Die Geschäftsführerin des mittelständischen Unternehmens zeigte, wie Nachhaltigkeit und Regionalität in der modernen Lebensmittelversorgung vereint werden. "Gerade in Zeiten globaler Krisen wird deutlich, wie wichtig regionale Wertschöpfungsketten sind," stimmte die Bezirksbäuerin während der Besichtigung zu. Auch Bezirkspräsident Ralf Huber gesellte sich bei dieser Betriebserkundung zu der Gruppe und ergänzte, dass es beeindruckend ist, wie konsequent die Markthalle Landsberg auf Regionalität setzt.
Technik und Genuss bei Fendt
Nach diesem ersten Höhepunkt führte die Fahrt weiter nach Marktoberdorf, wo die Teilnehmerinnen im Dieselross-Restaurant bei einem schmackhaften Mittagessen wieder Energie tankten. Am Nachmittag stand die Werksbesichtigung bei Fendt auf dem Programm. Hier konnten die Frauen einen faszinierenden Einblick in die Traktorenproduktion gewinnen, von der Montage der Variogetriebe bis hin zu den Endprüfungen. Besonders beeindruckte das rund einen Kilometer lange Produktionsband, auf dem moderne Maschinen gefertigt werden. In einem Vortrag über die Geschichte des Unternehmens und die Entwicklung vom Familienbetrieb zum Weltkonzern wurde deutlich, wie Innovation und Tradition Hand in Hand gehen.
Käsekunst und Landwirtschaft im Berghof Babel
Nach einem kurzen Transfer erreichte die Gruppe am frühen Abend den Berghof Babel in Wald im Ostallgäu. Der Milchviehbetrieb mit eigener Schaukäserei, Brauerei und Gastronomie vereint Tradition und Moderne auf beeindruckende Weise. Bei einer Führung über den landwirtschaftlichen Betrieb sowie durch die "Walder Kaskuche" zeigte Herbert Babel, wie vielseitig sich die Landwirtschaft heute aufstellen kann. "Das Allgäu ist bekannt für seine hohe Käsekunst, und es ist schön zu sehen, dass hier so viel Wert auf handwerkliche Qualität gelegt wird," sagte die Bezirksbäuerin. Der Abend klang bei einem gemeinsamen Abendessen in gemütlicher Runde aus.
Rinderzucht und nachhaltige Milchwirtschaft
Der zweite Tag begann nach einem ausgiebigen Frühstück mit Produkten aus der Käserei mit der Fahrt zum Zuchtverband ProRind in Unterthingau. Hier stand die Vermarktung des Viehs im Mittelpunkt. Während einer Einführung und Führung durch den Betrieb erläuterte Geschäftsführer Thomas Bechteler das Konzept. Er wies auf Besonderheiten der Gebäude für den Ablauf der Auktionen hin und zeigte auf, welche Märkte bedient werden. Die Landfrauen konnten bei dem stattfinden Markttag verfolgen, wie auf das Vieh wurde und nahmen rege Anteil.
Nach einer kurzen Mittagspause ging es weiter zum Milchhof Lerf in Ottobeuren. Der familiengeführte Betrieb hat sich auf die nachhaltige Produktion von Vorzugsmilch, Kefir und Joghurt spezialisiert und legt besonderen Wert auf artgerechte Tierhaltung sowie regionale Kreislaufwirtschaft. Die Landfrauen konnten sich von der hohen Qualität der Produkte überzeugen und erfuhren, wie moderne Milchproduktion im Einklang mit der Natur funktionieren kann.
Ein gelungener Abschluss
Nach einer Stärkung mit Kaffee und Kuchen im Milchhof Lerf machte sich die Gruppe am Nachmittag auf den Heimweg. In den Gesprächen im Bus war die Begeisterung über das Gesehene und Erlebte deutlich spürbar. "Ich nehme so viele neue Eindrücke mit nach Hause und bin begeistert, wie innovativ und nachhaltig unsere Betriebe arbeiten," sagte die stellvertretende Bezirksbäuerin Stilla Brandl. Auch Bezirksbäuerin Posch zog ein positives Fazit: "Diese Fahrt hat uns allen gezeigt, wie wertvoll unsere heimischen Produkte sind und wie wichtig es ist, diese zu schützen und zu unterstützen."
Die Reise war nicht nur eine Gelegenheit, die Vielfalt der bayerischen Landwirtschaft zu erleben, sondern auch eine wichtige Plattform für den Austausch unter den oberbayerischen Landfrauen.
Mit vielen neuen Eindrücken und gestärkter Wertschätzung für regionale Produkte kehrten die Teilnehmerinnen schließlich nach Hause zurück – und damit in ihren eigenen Alltag, den sie mit Sicherheit um einige Ideen und Inspirationen bereichert sehen.