In Zirndorf testet Gerd Götz eine neuartige Saatmischung, die mehrfachen Nutzen für die Natur bringen soll: einen Hanfmix. Die Blüten des Faserhanfs dienen Insekten als Nahrung.
Biogas-Hanf-Anbau wird zur bunt blühenden Bienenweide
Doppelter Nutzen für Energiegewinnung und Artenvielfalt
27.08.2019 | Die Schleppertour „Bayern blüht auf“ machte erneut Station in Mittelfranken. Eine neue Variante mit blühenden Pflanzen stellten Landwirte sowie Vertreter des Bauernverbandes Mittelfranken im August auf einem landwirtschaftlichen Betrieb in Zirndorf im Landkreis Fürth vor: den Biogas-Hanf-Anbau.
Der Zusammenhang zwischen Hanf-Anbau und dem Schutz der Artenvielfalt ist zunächst nicht sofort offensichtlich. Dass der Anbau einer Hanf-Mischung sehr gut die Biodiversität fördert, zeigt das Projekt „Biogas-Hanf-Anbau“ auf einer Fläche von Gerd Götz in Lind bei Zirndorf. „Mit dem Anbau dieser Mischung kann ich meine Fläche doppelt nutzen, denn ich kann zum einen Biomasse zur Fütterung einer Biogasanlage gewinnen und zum anderen die Biodiversität fördern“, erklärt Betriebsleiter Götz. „Damit können Nutzungskonflikte entschärft und weitere Lebensräume geschaffen werden.“
Die Biogas-Hanf-Mischung liefert nicht nur gute Erträge über drei Jahre für die Biogasproduktion, sondern bietet auch Nahrung für vielerlei Insekten. Die Mischung enthält ein langanhaltendes Blühangebot und bietet so Nektar und Pollen für die Honigbiene und andere Insekten. „Ab dem zweiten Standjahr gibt es in unserer Blühmischung außerdem die richtige Nahrung für die Winterbiene, aber auch das Niederwild findet hier besten Schutz und Deckung“, weiß der Landwirt zu berichten. „Außerdem schützt die damit einhergehende mehrjährige Bodenruhe nicht nur vor Erosion, also der Abtragung der Bodenoberfläche durch Witterungseinflüsse, sondern verbessert auch die Bodenfruchtbarkeit auf dieser Fläche“.
Im blühenden Hanf Mix kann man eine Vielfalt von verschiedenen Pflanzenarten finden. Von Stockrose, Fenchel und Klette über Herzgespann, Wegwarte und Muskatellersalbei bis hin zum Faserhanf und Schmuckkörbchen, kann man auf der Hanf-Mix-Fläche allerlei Arten finden. Viele der Pflanzenarten treiben gleich nach der Ernte erneut aus und bilden nach kurzer Zeit wieder eine lockere Pflanzendecke, die sogar über den Winter bestehen bleibt.
Die gute Zusammenarbeit zwischen Götz und den umliegenden Imkern zeigt wie vielversprechend der Biogas-Hanf-Anbau für Bienen und Insekten ist, da sie mehr Struktur- und Artenvielfalt in unsere Kulturlandschaft bringt. Sein Engagement für den Artenschutz zeigt Gerd Götz nicht nur mit seiner Biogas-Hanf-Fläche, sondern auch mit Blühstreifen, die er um seine Felder anlegt.
„Dies ist ein Musterbeispiel der vielen verschiedenen Maßnahmen die Landwirtinnen und Landwirte ergreifen, um selbst etwas zum Artenschutz beizutragen“, betont Kreisobmann Peter Köninger.
Im blühenden Hanf Mix kann man eine Vielfalt von verschiedenen Pflanzenarten finden: von der Stockrose, Fenchel und Klette über Herzgespann, Wegwarte und Muskatellersalbei bis hin zum Faserhanf und Schmuckkörbchen.