Niederfallfest - uralter fränkischer Brauch
Innehalten - Nachdenken - Lebensmittel wertschätzen!
Zu einem uralten fränkischen Brauchtum hatte der Kreisverband Fürth des Bayerischen Bauernverbandes in die Rapsmühle nach Roßtal eingeladen: das Niederfallfest
Pfarrer Jörn Künne brachte es auf den Punk: Innehalten - Nachdenken - Lebensmittel wertschätzen!
Seit nunmehr 8 Jahren feiern die Bäuerinnen und Bauern des Landkreises Fürth wieder das Niederfallfest.
Beschrieben wird die Tradition als „festliches Gemeinschaftsmahl der Arbeiter nach Abschluss der bäuerlichen Erntearbeit“, um dem Schöpfer für das Einbringen der Ernte zu danken.
Inzwischen halten die Landwirte wieder an dieser Tradition fest und nutzen sie als Tag des Dankes und der Rückbesinnung.
Eine besondere Stimmung war beim diesjährigen Niederfallfest des Bayerischen Bauernverbandes in Roßtal zu spüren. Nicht nur die üblichen Danksagungen und Fürbitten im Gottesdienst, sondern auch die aktuelle Stimmung in der Landwirtschaft war dafür ausschlaggebend.
Kreisbäuerin Bettina Hechtel und der stv. Kreisobmann Günther Engelhardt sprachen die aktuellen Themen deutlich an, wie Flächenfraß, die überbordende Bürokratie und die Notwendigkeit, das die Arbeit der Landwirtschaft in der Gesellschaft wieder verstanden und mehr wertgeschätzt wird. Lob und Kritik gab es auch für die anwesenden Politiker. Der Dank für eine diesjährig durchschnittliche Ernte und für ein regenreiches und unfallfreies Jahr schloss sich an.
Abschließend sprach Landrat Matthias Dießl für die zahlreich anwesenden Mandatsträger ein gemeinsames Schlusswort.
Insgesamt und trotz der aktueller Corona-Einschränkungen war der Gottesdienst nach langer Zeit einmal wieder Gelegenheit sich persönlich auszutauschen, was sich auch in den nachfolgenden Gesprächen unter den Gästen fortsetzte. Anlass dazu bot auch ein weiteres Highlight der Veranstaltung, der Blütraktor des BBV.
„Woher kommen unsere Lebensmittel und wie werden sie erzeugt?“ Diese Fragen beschäftigen immer mehr Menschen und seit der Corona-Krise noch intensiver. Der Bayerische Bauernverband will dazu die passende Antwort geben, ist derzeit mit seinem Erklär-Traktor auf Tour durch Bayern und machte an diesem Tag Halt im Landkreis Fürth. Mit der Schleppertour 2021 „Essen-Aus-Bayern“ will man Einblicke in die Erzeugung regionaler Lebensmittel geben und dabei immer auch einen Blick hinter die Kulissen ermöglichen, denn immer weniger Menschen haben noch einen direkten Bezug zur Landwirtschaft. Der bunt beklebte Traktor soll einerseits auf die Vorzüge und Vielfalt der regionalen Erzeugung aufmerksam machen und gleichzeitig wollen die Organisatoren vor Ort das Bewusstsein für die regionale Erzeugung fördern und zum Konsum von heimischen Lebensmitteln einladen.
„Das Coronavirus hat uns einmal mehr vor Augen geführt, wie abhängig wir von weltweiten Warenströmen sind. In dieser Zeit wurde der gesamten Gesellschaft wieder bewusst, wie wichtig eine funktionierende Landwirtschaft und die Versorgung mit hochwertigen heimischen Lebensmitteln sind“ war von vielen Anwesenden zu hören … jetzt muss diese Botschaft noch die Verbraucher erreichen, erst dann sind wir einen Schritt weiter … #EssenAusBayern