Treffen und Begrüßung auf der Krüner Alm
© BBV Birgit Näpfel
Die rund 250 Teilnehmer trafen sich zur Begrüßung und Eröffnung der diesjährigen Almbegehung auf der Krüner Alm

Almbegehung im Estergebirge mit Staatsminister Hubert Aiwanger

Perfekte Organisation, bestes Wetter, traumhafte Ausblicke und viele brenzlige Themen

16.08.2022 | Es gibt viele brennende Themen, die den Almbauern Sorgen machen und die Staatsminister Hubert Aiwanger bei seiner Rede auf der Finzalm gerne aufgreift. Am Ende steht das Versprechen, sich wo immer es möglich ist, für den Fortbestand der Almwirtschaft einzusetzen.

Für die Politiker aus dem Landkreis, Landtagsabgeordnete, Vertreter des Bauernverbandes, Ehrengäste und viele weitere Interessierte, die der Einladung zur Almbegehung gefolgt sind, wird der ca. einstündige Marsch auf die Krüner Alm, wo die offizielle Eröffnung stattfindet, mit traumhaften Ausblicken bei bestem Wetter belohnt.

Dass "Wolf" und "Kombinationshaltung" die Themen sind, die vielen Almbauern die Sorgenfalten in die Stirn treibt, ist bereits bei der Begrüßung der rund 250 Teilnehmer ersichtlich. Landrat Anton Speer spricht bei seiner Rede auf der Krüner Alm besonders diese zwei Themen an, die ihm als Landwirt genauso auf dem Herzen liegen wie allen Beteiligten. Die regierende Ampel-Koalition will das Anbinden des Viehs komplett verbieten und die Kombinationshaltung ist dann mehr als fraglich. Ein dramatisches Zukunftsszenario, da hierbei die Hälfte unserer rund 900 Betriebe keine Zukunft mehr hat. Und auch beim Thema Wolf bringt er es eindeutig auf den Punkt: „Wir brauchen wolffreie Zonen. Sonst war’s das mit der Almwirtschaft.“

Sorgen um aktuelle Entwicklungen machten sich auch der Kreisobmann des Bauernverbands, Klaus Solleder, und der Krüner Bürgermeister Thomas Schwarzenberger. Wie die Krüner Alm überhaupt entstanden ist und welch lange Geschichte sie schon hinter sich hat, erläuterte Alois Kramer, Chef der Alm- und Weidegenossenschaft Krün und stv. Kreisobmann des Bauernverbandes. Anschließend ging es dann bergabwärts Richtung Finzalm.

© BBV Birgit Näpfel Ehrengaststisch auf der Finzalm
von links: stv. Kreisobmann und Chef der Alm- und Weidegenossenschaft Krün Alois Kramer, Staatsminister Hubert Aiwanger, Landrat Anton Speer und Francine von Finck

Einweihung der neu errichteten Finzalm und Rede von Staatsminister Hubert Aiwanger

Auf der Finzalm stehen ein kleiner geschmückter Altar, ein Festzelt, kulinarische Schmankerl, Getränke und viele helfende Hände bereit, damit alles reibungslos klappt, wenn die Wanderer dann nach ihrem Fußmarsch und Staatsminister Aiwanger mit seinem Dienstfahrzeug ankommen.

Leger gekleidet und mit Sonnenhut, den man an diesem strahlend sonnigen Tag gut brauchen kann, erscheint Staatsminister Aiwanger und begrüßt erstmal jeden Tisch. Anschließend spendet Pfarrer Stefan Märkl in einer kurzen Zeremonie der neu errichteten Finzalm seinen Segen. Nachdem Alois Kramer sich bei allen Beteiligten, ganz besonders auch bei Kreisobmann Klaus Solleder für die „große Unterstützung“ bedankt hat, richtet er auch ein paar Worte an Francine von Finck, da durch eine großzügige Spende der Familie von Finck das wunderschöne Lärchenschindel-Dach der Alm erst ermöglicht werden konnte.

Nach einigen sehr scharfen Tönen für den Leiter des Bundesumweltamtes, Professor Dr. Dirk Messner, der vor kurzem auch eine CO2-Steuer auf Kühe ins Spiel gebracht hat, überlässt er dann Hubert Aiwanger die Bühne

 

© BBV Birgit Näpfel Hubert Aiwanger im Zelt
Viele der Teilnehmer schilderten Staatsminister Aiwanger, der sich bereitwillig unters Volk mischte, ihre Sorgen

Staatsminister Aiwanger im Angriffsmodus gegen die Bundesregierung

Hubert Aiwanger hat bei seiner frei gehaltenen, temperamentvollen und angriffslustigen Rede das Publikum voll auf seiner Seite. Natürlich greift auch er den Wolf auf: „Der gehört überall, wo man ihn in Bayern antrifft, entnommen.“ Schutzmaßnahmen, wie z.B. Zäune, die von vielen sogenannten Tierschützern vorgeschlagen werden, sind in den Bergregionen wie hier einfach nicht umsetzbar. Die Bedeutung von Almen mit Weidevieh als landwirtschaftliche Produktionsstätte und Erhalter von Kulturlandschaft und auch die Bedeutung für die Tourismuswirtschaft geht bei diesen Diskussionen oft unter.

Ohne sie konkret zu nennen, schießt der Minister in seiner Rede auch mehrere Male gegen die Bundesregierung: „Da rennen Menschen mit Doktortiteln rum, waren selbst noch nie auf einer Alm, mischen sich in die Landwirtschaft ein und bestimmen über uns".

Abschließend bescheinigt er den Almbauern, dass sie seit Jahrhunderten perfekte Arbeit leisten und verspricht, sich für den Fortbestand der Almwirtschaft mit allen seinen Möglichkeiten einzusetzen.

Kreisobmann Klaus Solleder mahnt in seinem Schlusswort, dass wir nicht die letzte Generation sein wollen, die das erleben darf.

Abschließend ein großes Lob an den Chef der Alm - und Weidegenossenschaft Krün, Alois Kramer und seine Mitstreiter gerichtet, die alles perfekt vorbereitet hatten und herzlichen Dank an alle, die sich während der Veranstaltung gekümmert, bedient und abgeräumt haben!