Hauptalmbegehung 2024: Der Wolf und die Gefährdung der Almwirtschaft
"Hart in der Sache, jedoch menschlich im Ton" wolle man sein und nur gemeinsam könne man eine pragmatische Lösung finden.
Der Almwirtschaftliche Verein Oberbayern hatte dieses Jahr ins Labergebiet geladen. Auf dem Programm stand eine ca. 5-stündige Wanderung ab der Talstation der Laberbahn über Kühberg zur Aiplealm, dann weiter über Himmelreich, Plaike und Bärenbadflecken zur Soilaalm und weiter zur Laberalm. Das Wetter mit einem am Mittag einsetzenden Gewitterschauer machte jedoch eine kleinen Strich durch die Rechnung und so wurde der Plan kurzfristig geändert. Nach den Ansprachen und Diskussionen an der Soilaalm ging man den Forstweg zurück zum Festzelt und setzte dort die Diskussionen fort.
In ihrer Ansprache vor Almbauern, Politikern, Funktionären verschiedenster Organisationen und mehreren Hundert weiteren Interessierten betonte Umweltministerin Steffi Lemke zwar, dass sie Schnellabschüsse ermöglichen und allen helfen wolle, die wegen des Wolfes um ihre Existenz fürchten, doch den anwesenden Kommunalpolitikern, Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger und Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber geht das nicht weit genug. Die alleinige Existenz und die weitere Zunahme der Wolfspopulation bedeute das Ende der Almwirtschaft; damit verliere man auch das "Gesicht der Alpen, das Gesicht Bayerns und damit auch die Grundlage unserer Heimat". Eine vom Naturschutz immer angeführte Forderung, die Weidetiere durch Zäune und Hütehunde besser zu schützen ist nicht durchführbar.
Bayerns BBV-Präsident Günther Felßner forderte in einer energischen und beklatschten Rede zum Ende der Veranstaltung ebenso in Sachen Wolf ein gemeinsames Miteinander und Einlenken von der jeweils anderen Seite.
Die gemeinsame Forderung an die EU und die Bundesregierung: Es müsse endlich eine pragmatische Möglichkeit geschaffen werden, um ein Wolf-Bestandsmanagement zu erreichen, damit die Zukunft der Alm- und Weidewirtschaft gesichert ist.