Herbert Püls und Dr. Peter Müller auf dem Betrieb Schönach in Eschenlohe
Bezirksbäuerin Christine Singer lädt die Amtschefs der Bildungsministerien auf den Betrieb der Familie Schönach ein
Ziel: Bessere Verankerung landwirtschaftlicher Inhalte im Unterricht und in der Lehrerfortbildung
Neben dem Kennenlernen der Betriebsleiterfamilie standen ein Hofrundgang, eine pädagogische Lerneinheit zum Thema „Aus Gras wird Milch“ sowie ein Gespräch zur besseren Verankerung landwirtschaftlicher Inhalte im Unterricht sowie in der Lehreraus- und -fortbildung im Mittelpunkt.
Kreisvorstandsmitglied Anni Hindelang brachte ihre Erfahrungen als Ernährungsfachfrau aus dem Projekt „Landfrauen machen Schule“ mit ein.
Beim Hofrundgang stellte das Betriebsleiterehepaar Christine und Jakob Schönach ihren Betrieb vor und ging dabei auf die Werte, die ihr Leben und Wirtschaften prägen sowie die familiäre und die betriebliche Situation ein. Der Betrieb steht auf mehreren Standbeinen: Milchwirtschaft, Waldwirtschaft, Hofführungen für Schulklassen und Besuchergruppen sowie Urlaub auf dem Bauernhof.
Kleine pädagogische Lerneinheit - "Wie aus Gras Milch wird"
Bei einer kleinen pädagogischen Lerneinheit machte der Betriebsleiter deutlich, wie aus Gras Milch wird. Die Fütterung der Tiere spielt eine wichtige Rolle, damit Tiere langfristig Milch geben können. Neben Gras, Grassilage oder Heu bekommen die Tiere auch Getreideschrot und Mineralien. Jakob Schönach ging darauf ein, wie wichtig „der Kindergarten“ für die Tiere ist, bevor sie als Jungvieh auf die Gemeinschaftsalm gehen können. Die Vermarktung der Milch erfolgt über eine Milchliefergenossenschaft an die Molkerei.
"Milchprobe" auf dem Betrieb
Zum Abschluss jeder Lerneinheit lernen die Kinder, wie man aus Sahne durch Schütteln Butter herstellen kann. Sie dürfen – wie heute die Amtschefs – ihre selbst geschüttelte Butter bei einer Brotzeit selbst verkosten. Am Brotzeittisch trugen Christine Singer und Kreisvorstandsmitglied Anni Hindelang, die selbst als Ernährungsfachfrau im Schulunterricht aktiv ist, den Amtschefs ihre Anliegen vor: eine verpflichtende Lehrerfortbildung für landwirtschaftliche Inhalte, Einsatz von Unterrichtsmaterialien, die die Landwirtschaft realistisch darstellen und keine Schwarz-Weiß-Malerei betreiben, die Übernahme der Buskosten für Bauernhofbesuche von Schulklassen sowie eine bessere Verknüpfung des Naturparks im Landkreis mit dem Unterricht in der Schule. Mit vielen neuen Eindrücken, einem Ordner voller Materialien für den Schulunterricht sowie der Überzeugung, dass der Lernort Bauernhof viel zu bieten hat, verließen alle Beteiligten den Hof der Familie Schönach.