Jugend-Almbegehung im Estergebirge
Die Premiere ist geglückt - beste Stimmung und gute Laune trotz tiefhängender Wolken und zeitweise Regen
Das erste Wegstück bis knapp unter die Kuhalm konnte mit dem Bus zurückgelegt werden. Fast 2 Stunden ging es dann über die Almflächen der Kuhalm. Regen und tiefhängende Wolken waren dabei die ständigen Begleiter, was den Ausblick auf die Alm und die Schafe, Kühe und Pferde beschränkte, der Stimmung und der guten Laune jedoch nichts anhaben konnte. Leider war dann unterhalb der "Hohen Kiste" auch nicht wie geplant Eschenlohe, sondern nur eine graue Nebelwand zu sehen.
Ziemlich durchnässt ging es dann zur Zwiesel-Alm, wo die Jugend des Alm- und Weidevereins ein Zelt aufgebaut hatte und die Teilnehmer mit Getränken, Würstel- und Brotzeitsemmeln kulinarisch versorgten.
Informationen von Klemens Oswald - Grußworte von Christine Singer und Klaus Solleder
Informationen und einen Überblick über Kuhalm gab Klemens Oswald, Vorstand der Alm- und Weidegenossenschaft Eschenlohe . 23 Eschenloher und 8 Schwaigerer Betriebe bewirtschaften 239 ha Lichtweide und ca. 300 ha Waldweide, also zusammen etwa 550 ha Almfläche gemeinschaftlich. Ab Juni werden für ca. 10 Wochen bis Anfang September 225 Jungrinder, 2 Pferde und 250 Schafe aufgetrieben, die dann von einem angestellten Hirten betreut werden.
Einen herzlichen Gruß vom Bauernverband überbrachte die stellvertretende Landes-, Bezirks- und Kreisbäuerin Christine Singer und informierte die jungen Leute über aktuelle verbandliche Themen und Veranstaltungen. Dabei rief sie die jungen Leute auf, sich auch künftig in den Verbänden und Vereinen zu engagierten. Nur so wird es den ländlichen Regionen gelingen, künftig zu bestehen. "Setzt euch ein für das, was Euch wichtig ist", so Kreisbäuerin Christine Singer. Kreisobmann Klaus Solleder dankte den Eschenloher Bauern und der Jugend für die Vorbereitung und Organisation der Veranstaltung vor Ort. Dabei ließ er die für die Almwirtschaft drängenden Probleme wie dem Wolf, oder ganz allgemein die Flächenverbrauchsproblematik, bzw. notwendige Änderungen bei der Düngeverordnung nicht unerwähnt.
Zwischenstation auf dem Betrieb von Jakob Schönach mit "Betriebs- und Geschichtskunde"
Nach dieser Stärkung ging es dann auf den Talbetrieb der Familie Schönach. "Alm und Talbetrieb bilden eine untrennbare Einheit", so Jakob Schönach. Gespannt horchten die Junglandwirte den Ausführungen vom Betriebsleiter.
So wußten viele sicher nicht, dass man sich in Eschenlohe auf sehr geschichtsträchtigem Grund bewegt, denn die Besitztümer der Grafen von Eschenlohe erstreckten sich einst über Partenkirchen und Mittenwald bis nach Südtirol und nach Norden bis zum Staffelsee. Udschalk von Eschenlohe, der keine männlichen Nachkommen hatte, verkaufte die nördlichen Besitzungen, einschließlich Eschenlohe an das Hochstift Augsburg, was dann an das Kloster Ettal kam. Die südlichen Besitzungen ging an den Bischof von Freising. Die sich daraus ergebenden Eigentumsverhältnisse sind noch heute bei Gemeinschaftsflächen im Tal und auf der Alm maßgeblich und entscheidend.
Mit der Betriebsbesichtigung und Ausführungen zur Ausbildung in der Landwirtschaft und im besonderen zur Almakademie in Eschenlohe von Jakob Schönach und von Sebastian Utzschneider vom Landwirtschaftsamt in Weilheim wurde es schnell praktisch und hoch interessant.
Die Jugend vom Alm- und Weideverein sorgte zum Schluss noch für einen Höhepunkt mit dem "Schdoifreefeschdla".