Protestaktion gegen geplante Novelle des Tierschutzgesetzes
Vertreter aus Landwirtschaft und Politik machten sich mit großem Engagement, Joghurts und belegten Semmeln für die Kombihaltung stark
An der Hauptstraße in Garmisch-Partenkirchen werden Joghurts, belegte Semmeln und vor allem Flyer an die langsam passierenden Autofahrer verteilt. Landrat Anton Speer, Kreis- und Landesbäuerin Christine Singer, Kreisobmann Klaus Solleder, stv. Kreisbäuerin Lisa Krötz, stv. Kreisobmann Luis Kramer, BBV-Geschäftsführer Thomas Müller und weitere Vertreter aus Landwirtschaft und Politik sind gekommen, um ihren Unmut über dieses fatale Verbot, Tiere angebunden oder anderweitig fixiert zu halten, kund zu tun und auch um die Öffentloichkeit darüber zu informieren. Das Verbot würde schließlich auch für die hier praktizierte Kombinationshaltung gelten, bei der sich Rinder fast das halbe Jahr auf Almen und Weiden bewegen können.
Unterstützung erhielten die Bauern auch von der Politik: CSU-Bürgermeistern Stephan Märkl (Grainau) und Thomas Schwarzenberger (Krün) waren neben Landrat Anton Speer (Freie Wähler) ebenfalls mit von der Partie.
Klare Worte kamen auch von BBV-Kreisobmann Klaus Solleder. In seinen Augen stellt der Landkreis mit seiner kleinstrukturierten Landwirtschaft sowieso eine Ausnahme dar. Eine ganzjährige Anbindehaltung ist Solleder zufolge im Landkreis fast nicht vorhanden“. Mit der Aktion wollen er und seine Mitstreiter nun die Bevölkerung für ihre Arbeit sensibilisieren und um Unterstützung für den Erhalt dieser bisher gut funktionierenden Form der Landwirtschaft werben.
Die Zukunft der Landwirte hat Kreis- und Landesbäuerin Christine Singer im Blick. Sie befürchtet, dass viele Landwirte von den kommenden Auflagen demotiviert und gebremst werden und zahlreiche Betriebe aufgeben werden. Das hätte riesige Auswirkungen auf die Kulturlandschaft. Ob es das bekannte Bild mit Tieren auf Wiesen, Weiden und Almen dann noch gibt?“ Die Kommunen könnten nicht auffangen was Bauern leisten. Auch deshalb haben sie diese Aktion mit organisiert. Letztendlich fordert der Bayerische Bauernverband „Trittstufen statt Stolpersteine und Perspektiven satt Verbote“.